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bvik-Workshop Begrüßung im IPAI Heilbronn - © bvik
06.11.2025

Deutscher Mittelstand will mit Marketing und KI zurück auf Erfolgskurs

Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wieder zu stärken, steht im deutschen Mittelstand ganz oben auf der Agenda. Führende Marketing-Experten aus der deutschen Industrie und externe Spezialisten diskutierten konkrete Lösungsstrategien, um KI dafür konsequent zu nutzen. Der Appell zu mehr Mut und Kreativität einte die Teilnehmenden am Zukunftsworkshop des Bundesverbands Industriekommunikation im KI-Innovationspark IPAI in Heilbronn.

„Die Industriekommunikation im deutschen Mittelstand stellt die Weichen im KI-Zeitalter neu“, sagt Ramona Kaden, Geschäftsführerin beim Industrieverband bvik. „Das haben die offenen und engagierten Diskussionen auf unserem Zukunftsworkshop gezeigt. Dafür braucht es Innovationsbereitschaft, Pioniergeist und Mut zur Veränderung.“

Ideengeber für neue Geschäftsmodelle

KI kann das Marketing im Mittelstand zu einem echten Impulsgeber für neue Geschäftsmodelle machen. Davon ist Steffanie Rohr, Marketingleiterin bei Gretsch Unitas, einem Hersteller für Fenster-, Tür- und Sicherheitstechnik, überzeugt. „Mithilfe von KI lassen sich Kundenbedürfnisse, Nutzungssituationen und Marktpotenziale viel besser verstehen – und daraus Ideen entwickeln, wie man über das eigentliche Produkt hinaus zusätzliche Services oder Lösungen anbieten kann“, erklärt Rohr. „Gerade in der deutschen Industrie liegt der Fokus oft stark auf der technischen Produktoptimierung. KI und ein kreatives, datenbasiertes Marketing können helfen, diese Perspektive zu erweitern und neue Wege zu finden, um Kunden langfristig zu begeistern und sich im Wettbewerb zu differenzieren.“

Workshop-Teilnehmer (zentral Steffanie Rohr) - © bvik
Workshop-Teilnehmer (zentral Steffanie Rohr) © bvik
Bessere Zielgenauigkeit mit KI

Rückenwind erhält die Marketing-Branche, sobald Daten in Unternehmen schon systematisch erhoben und ausgewertet werden. „KI-Werkzeuge verbessern die Zielgenauigkeit und Effizienz unserer Maßnahmen“, sagt Rainer Schopp, Director Marketing beim Hersteller von Produktions- und Verpackungsanlagen Harro Höfliger. Dank generativer KI könne das Marketing die Zeitspanne von der ersten Kampagnenidee bis zum Rollout verkürzen. Schopp rät Kollegen, die Antennen permanent ausgefahren zu lassen, ständig zu testen und herauszufinden, welche neuen Tools die Prozesse tatsächlich schneller und effizienter machen.

Passgenaue Kundenansprache

„Im besten Fall sollten Kunden ein Angebot bekommen, von dem sie noch gar nicht wussten, dass sie es brauchen“, sagt Dominik Heigemeir, Director Global Market Communication bei Festo SE & Co. KG. „Daten liefern für diese maßgeschneiderte Kundenansprache die Grundlage.“ Gleichzeitig sei die Datenerhebung wichtig für den eigenen Erfolgsnachweis im Unternehmen. „Voraussetzung ist, dass jeder Berührungspunkt mit den Kunden gleichzeitig ein Daten-Messpunkt ist“, sagt Heigemeir. „Dann lässt sich die Wirksamkeit von Kampagnen durchgängig nachweisen.“
Erste Ergebnisse des Zukunftsworkshops mit Umfrageergebnissen werden im Dezember in einer Vorschau veröffentlicht. Das „Trendbarometer Industriekommunikation 2026“ erscheint im Januar. Die Umfrage ist aktuell geöffnet, mehr Informationen dazu finden Sie hier.

(Quelle: Bundesverband Industrie Kommunikation e. V.)

Schlagworte

IndustrieKIMarketingMittelstandVeranstaltungZukunftsstrategien

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