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Der fertige Kion-Tower - © Frank Schuppelius
14.11.2018

Geplant, gebaut, gewonnen, geehrt

Der Deutsche Metallbaupreis 2018 in der Kategorie Stahlbau geht an die Huhle Stahl- und Metallbau GmbH aus Wiesbaden. Die Jury vergab die Auszeichnung für die Konstruktion des Kion-Stapler-Towers am Frankfurter Flughafen. Auf dem Metallbau Kongress in Würzburg wurde die Huhle Stahl- und Metallbau GmbH aus Wiesbaden am 29. Oktober mit dem Deutschen Metallbaupreis 2018 in der Kategorie Stahlbau geehrt. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war der sehr transparent wirkende Turm, der mit Innovationsgeist und Erfindungsreichtum sowie herausragendem Know-how konstruiert und umgesetzt wurde

Auslöser für die Konstruktion war Ende Mai 2016 ein Planungsauftrag für ein filigranes Präsentations-Gebäude aus Stahl und Glas mit Platz für acht Stapler. Die Huhle GmbH fand die Lösung in einer verfahrbaren, h-förmigen Traverse im Kopf des Towers, um so den Schwerpunkt beim Heben verschiedener Staplertypen mit unterschiedlichen Schwerpunkten verlagern zu können. Das 3D-Modell zu dieser Planung fand im Juni 2016 großen Anklang bei dem Kunden, sodass das Stahlbauunternehmen aus Wiesbaden für die komplette Umsetzung von der Statik bis zur Fertigstellung mit 13 unterschiedlichen Gewerken beauftragt wurde.

© Frank Schuppelius
© Frank Schuppelius

Mit der Montage des Towerkopfes Ende Oktober 2017 erreichte der Turm seine geplante Höhe von 25 Metern. Ca. 60.000 kg Stahl wurden dafür verschweißt und verschraubt. Mit der später folgenden Montage von 144 segmentierten Glasscheiben à 200 kg entstand schließlich eine gelungene Symbiose aus Metall-, Glas- und Maschinenbau.

Durch die große Flügeltür bekommen die Stapler den Zutritt zu ihrem individuellen Lift über eine mechanisch klappbare Leiter und eine Seilwinde. Auf einer bodenbündigen Stahlbühne geparkt und mit der Krananlage über 4 Ketten mit Schwerlastkarabinern verbunden, lassen sich die Stapler dann auf ihre Standplätze in einer der vier Etagen heben. Mit der verfahrbaren H-Traverse lassen sich dabei die unterschiedlichen Schwerpunkte der Stapler ausgleichen. Die Krananlage wird von einem geschulten Monteur über ein funkgesteuertes Modul bedient, das die Plattform mit dem Stapler in kleinen Schritten von 100 mm pro Schub in die richtige Etage bringt. Dort angekommen, werden die Stapler von einer weiteren verfahrbaren Bühne aufgenommen, vom Kran abgekoppelt und durch einen feinmechanischen Antrieb stromlos auf ihren jeweiligen Standplatz gekurbelt. Die Technik wurde so platziert, dass sie im Ruhemodus für von außen nicht sichtbar ist.

Ein Beleuchtungskonzept mit 24 Punktstrahlern, die auf die verschiedenen Staplerstandplätze ausgerichtet sind, ist der KionTower in der Dunkelheit ein ebenso besonderer Eyecatcher wie bei Tag, wo er durch seinen modernen Look die Firmenarchitektur im Hintergrund unterstreicht.