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26.10.2025

VDMA-Konjunkturerhebung Q3 2025: Maschinenbau in der Krise – Industrie schwächelt weiter

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau kämpft weiterhin mit einer Industriekrise, die durch schwache Impulse aus der Automobil-, Bau- und Chemieindustrie verstärkt wird. Laut der aktuellen VDMA-Konjunkturerhebung bewerten nur noch 23 Prozent der 877 befragten Unternehmen ihre Lage als gut oder sehr gut – ein deutlicher Rückgang gegenüber Juli (26 Prozent).

Die Geschäftsaussichten bleiben eingetrübt: 61 Prozent der Firmen erwarten keine Veränderung in den nächsten sechs Monaten, nur 21 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft. Besonders die Exportmärkte und die anhaltende Kostenbelastung am Standort Deutschland belasten die Branche.

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Johannes Gernandt erklärt: „Die Schwäche in zentralen Kundenindustrien wie der Automobilbranche, kombiniert mit globalen Herausforderungen wie dem Zollkonflikt mit den USA und dem stärkeren Wettbewerber China, setzt den deutschen Maschinenbau weiter unter Druck.“ Besonders betroffen sind Werkzeugmaschinen, Robotik & Automation sowie Präzisionswerkzeuge.

Branchenentwicklung: Verteidigung, Schiffbau und Medizintechnik stabilisieren

In vielen Kernsektoren verschlechtert sich die Stimmung: In der Bauindustrie schätzen 67 Prozent der Unternehmen die Lage als schlecht oder sehr schlecht ein, in der Chemieindustrie sind es 36 Prozent, in der Elektro- und Elektronikindustrie 32 Prozent. Dagegen zeigen Verteidigungsindustrie, Schiffbau, Pharma, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik positive Trends. In der Verteidigungsbranche beurteilen 68 Prozent die Lage als gut oder sehr gut.

Beschäftigung im Maschinenbau: Personalabbau setzt sich fort

Die Beschäftigungslage bleibt angespannt. 26 Prozent der Maschinenbauer rechnen mit Stellenabbau, während nur 19 Prozent neue Arbeitsplätze schaffen wollen. Angesichts des Fachkräftemangels werden viele Unternehmen ausscheidende Mitarbeitende nicht ersetzen. 46 Prozent erwarten zudem eine Abnahme offener Stellen.

Dr. Gernandt fordert: „Die Kostenbelastung am Standort Deutschland ist zu hoch. Wir brauchen dringend Reformen, weniger Bürokratie und stabile Rahmenbedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern.“

Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) vertritt rund 3.600 Unternehmen der Branche in Deutschland und Europa. Mit über 1,2 Millionen Beschäftigten allein in Deutschland und einem Branchenumsatz von rund 870 Milliarden Euro zählt der Maschinenbau zu den wichtigsten Industriezweigen Europas.

Weitere Informationen, Fotos und Videos zur VDMA-Konjunkturerhebung 2025 sind auf vdma.eu verfügbar.

(Quelle: VDMA)

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