© pixabay.com/Paul Mertes

28. – 29.11.2023

Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung

Köln, Deutschland

Konferenz

Bundesweit gibt es etwa 120.000 Brücken. Aus wirtschaftlicher Sicht gilt bei instandsetzungsbedürftigen Brücken meist der Erhalt vor dem Neubau. Experten der VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ präsentieren am 28. und 29. November 2023 in Köln unter anderem Maßnahmen und Verfahren zur Instandsetzung von Brückenbauwerken.

Alle Brücken werden bundesweit vierteljährlich überprüft. Diese Prüfung dient primär der Verkehrssicherheit. Neben weiteren jährlichen Checks hinsichtlich der Funktionssicherheit, finden, im Dreijahresrhythmus, intensive Kontrollen von Tragfähigkeit, Standsicherheit und baulichem Zustand statt. Die hierbei gewonnen Daten werden anhand technischer Prüfmethoden und komplexer Nachrechnungen analysiert und ausgewertet. Die VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ gibt einen umfassenden und praxisnahen Überblick zum Thema Nachrechnungen bei Beton-, Stahl-, und Stahlverbundbrücken.

Schwerpunkte der VDI-Konferenz „Zukunftsprogramm Brückenmodernisierung“ sind die neuen Herausforderungen im Brückenbau. Dies sind u.a. die Verbesserung der Zustandserfassung, eine optimierte Planung und wie schnelleres Bauen sowie eine effiziente Vergabe funktionieren können. Hierzu stellen renommierte Expertinnen und Experten Standardisierung und Modulbauweise für Brückenersatzneubauten vor. Ebenfalls widmensich die Veranstalter in diesem Jahr dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit für den Brückenbau. Neue Untersuchungen für Nachrechnungen und innovative Verstärkungsverfahren stehen ebenfalls im Mittelpunkt der Konferenz. Weitere Themen, die in der Konferenz thematisiert werden sind die Verstärkung, der Ersatzneubau sowie die Anforderungen und Erfahrungen beim Rückbau von Brücken sowie Digitalisierung (Digitaler Zwilling) und Monitoring von Brückenbauwerken.

Die VDI Fachkonferenz wird mit einem Vortrag zur „DIN 1076 – Aktuelle Fortschreibung und Entwicklungen“, von Prof. Dr.-Ing. Gero Marzahn, Referatsleiter Ingenieurbauwerke, BMDV, eröffnet.

Das Programm im Überblick:

28. November 2023

  • Registrierung und Begrüßungskaffee
  • Begrüßung und Eröffnung durch die Konferenzleiter

​Keynote: Bauwerksprüfung

  • DIN 1076 – Aktuelle Fortschreibung und Entwicklungen

Digitaler Zwilling – BIM und Monitoring

  • BIM, Monitoring und Digitaler Zwilling – Anwendung in der Bauwerkserhaltung
    • BIM im Bestand – Grundlage für den Digitalen Zwilling
    • Arten der Ausprägung des Digitalen Zwillings bei Brücken
    • Möglichkeiten des Einsatzes von Monitoringverfahren

Neue Erkenntnisse zur Nachrechnung und innovative Verstärkungsverfahren

  • Fortschreibung der Nachrechnungsrichtlinie (2. Ergänzung) – neue Erkenntnisse
    • Genauere Nachweisverfahren bei Querkraft (V)
    • Nachweisverfahren und Konstruktionsregeln bei Torsion (T)
    • Kombinierte Beanspruchung (M+V+T)
  • Verstärkung von Betonbrücken mit Betonschrauben Zulassung im Ingenieurbau und Pilotprojekte
    • Biege-, Querkraft- und Durchstanzverstärkung von Betonbauwerken unter laufendem Verkehr
    • Vom Versuch in die Praxis
    • Bemessungsverfahren und Konstruktive Regelungen
  • Verstärkung der A43-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal mit Unterspannung und HPC-Platte
    • Plastische Verformung einer Stahlbrücke unter Gebrauchslasten
    • Monitoring mit Probebelastung
    • Hochfeste Faserbetonplatte im Verbund mit orthotroper Stahlfahrbahnplatte

Schadensfälle – Instandsetzung – Ersatzneubau

  • Herausforderung Instandsetzung Moseltalbrücke Winningen (A61)
    • Bedeutung, Konstruktion der zweithöchsten Autobahnbrücke Deutschlands
    • Brückenhauptprüfung - Detektiertes Schadensbild
    • Durchgeführte bauwerkstechnische Untersuchungen
    • Umsetzung der Instandsetzung des 935m, einteiligen Überbaus
    • Aspekte der zukunftsfähigen Verfügbarkeit
  • Die Talbrücke Onsbach im Zuge der A 45
    • Rückbau mit Hilfe einer Vorschubrüstung
    • Neubau im Taktschiebeverfahren
    • Besonderheiten beim Taktschieben
  • Zweizellige Hohlkästen – Praxisbeispiele zu Tragverhalten und Bemessung
    • Querverteilung und Profilverformung
    • Grenzkriterium nach DIN EN 1992-2
    • Modellierungsmöglichkeiten im Vergleich: Torsionssteifer Stab, Trägerrost, Schalenmodell
    • Empfehlungen zur praxisgerechten Berechnung

Standardisierung und Modulbauweise für Brückenersatzneubauten

  • Typenentwürfe für Verbundfertigteil-Brücken
    • Planungsbeschleunigung und Bauzeiten verkürzen
    • Typenentwürfe der 90er Jahre
    • Aktueller Sachstand
    • Erkenntnisse und Ausblick für zukünftige Typenentwürfe
  • Standardentwurf für Spannbetonbrücken in Fertigteilbauweise
    • Ein Referenzentwurf für mehrere Bauwerke
    • Optimierungspotentiale in der Planung und in der Bauausführung
    • Möglichkeiten für Innovationen aus der Bauindustrie

29. November 2023

Schnellbausysteme – Fertigteilbauweise

  • Schnelles Bauen mit Fertigteilen
    • Technisches Regelwerk und Innovationen
    • Entwurfsgrundlagen für Ersatzbauwerke
    • Funktionale Ausschreibung
  • Innovative Lösungen für schnelles Bauen
    • Konstruktion und Bau des 45m Spannbetonfertigteilträgers – Straßenbrücke über die BAB A1
    • Ausführungen zum Bau einer Carbonbetonkappe
    • Neuartige Fertigteilkonstruktion der Brückenwiderlager
  • Hochleistungsbetone im Brückenbau
    • Verbesserte Dauerhaftigkeit
    • Qualitätssicherung
    • Aktuelle Regelungen
    • Verwendung von rezyklierter Gesteinskörnung
  • Mittelstützenfreie Überführung einer 6-spurigen Autobahn in Fertigteilbauweise mit hochfestem Beton
    • Entwurf- und Ausführungsplanung aus Sicht eines Ingenieurbüros
    • Pilotprojekt zur Anwendung der Fertigteilbauweise bei großen Spannweiten
    • Modulare Bauweise der Unterbauten

Rückbau Talbrücke Rahmede

  • Bauliche Herausforderungen beim Sprengabbruch der Talbrücke Rahmede an der A45
    • Natur- und Umweltschutz
    • Logistik und Erdbau in „alpinen“ Gelände
    • Sprengung und Abtransport

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

  • Roadmap nachhaltiger Beton – Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft
    • Wege zur Dekarbonisierung der Betonbauweise
    • Differenzierte Verwendung klinkereffizienter Zemente
    • Klassifizierung von CO2-reduzierten Betonen
    • Einsatz von Recycling-Beton (R-Beton)
  • Dauerhafte Stahl- und Verbundbrücken – Feuerverzinkung oder Verwendung von wetterfestem Baustahl
    • Beurteilung der besonderen Korrosionseigenschaften in Hinblick auf den Lebenszyklus
    • Auswirkungen auf die Ermüdungsfestigkeit
    • Normen und Richtlinien zur Bemessung, Konstruktion und Ausführung
    • Erfahrungen aus der Anwendung
  • Nachhaltigkeit im Brückenbau – Grundlagen und Praxisbeispiele
    • Strategien und politische Randbedingungen
    • Durchführung einer CO2-Bilanzierung und Ansätze zur Dekarbonisierung
    • Beispiele für die Kreislaufwirtschaft
    • Klimaresilientes Bauen und Ertüchtigen von Infrastruktur
    • Berücksichtigung der Artenvielfalt und gesellschaftliche Verantwortung von Infrastruktur
  • Zusammenfassung der Konferenz und Schlusswort

Zur Online-Anmeldung