Trendthema
Die Gründungsmitglieder des Clsuters nach Unterzeichnung der Absichtserklärung im Dezember 2018 - © Oerlikon
10.10.2019

Cluster für Additive Fertigung in Bayern gegründet

3D-Druck verändert die Art der industriellen Fertigung: Technische Universität München, Oerlikon, GE Additive und Linde gründen Cluster für Additive Fertigung in Bayern

Die Technische Universität München (TUM), Oerlikon, GE Additive und Linde gründen gemeinsam ein Cluster für Additive Fertigung. Dieses Cluster ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Organisationen mit dem Ziel, an einem einzigen Standort Additive Fertigungstechnologien zu erforschen und zu entwickeln.

Die Kooperation wird dazu beitragen, die Additive Fertigung (Additive Manufacturing, AM) in den Fertigungsprozess zu integrieren, und es den Unternehmen ermöglichen, diese Technologie in ihrer Produktion einzusetzen. Dem offenen Cluster gehören auch akademische Einrichtungen (TUM), die im Bereich AM forschen und lehren sowie Regulierungsbehörden an, die den Einsatz dieser Technologie in den einzelnen Branchen überwachen und regulieren. Das Cluster wird künftig weiteren Teilnehmern offenstehen.

„Durch Bündelung aller Akteure in einem einzigen Hub treiben wir die Entwicklung und Anwendung der Technologie für verschiedene Branchen voran“, erklärt Prof. Dr. Michael Süß, Präsident des Verwaltungsrats des Oerlikon Konzerns. „Bayern ist der perfekte Standort für diese Initiative, da hier Energie- und Produktionseffizienz gefördert und damit die deutschen Nachhaltigkeitsziele und der Wunsch des Landes nach Einbindung neuer Technologien unterstützt werden.“ „Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik, um mit Innovationen die Industrialisierung einer Technologie wie der Additiven Fertigung voranzutreiben“, so Dr. Roland Fischer, CEO des Oerlikon Konzerns. „AM ist eine Technologie, die unser Ziel unterstützt, nachhaltige Lösungen für alle Branchen anzubieten.“

Mit der additiven Fertigungstechnologie, auch als 3D-Druck bezeichnet, lassen sich Metallbauteile in einem „Schicht für Schicht“-Fertigungsprozess herstellen. TUM, Oerlikon, GE Additive und Linde nehmen im additiven Fertigungsprozess jeweils verschiedene Aufgaben wahr. Die Additive Fertigung verändert den Produktionsprozess vollständig. Sie erfordert ein Umdenken in jedem Aspekt der Fertigung – Lieferkette, Produktion, Mitarbeiterschulung, Qualitätsprüfung, Produktvalidierung und Regulierung.

Unterzeichnung der Absichtserklärung im Dezember 2018 - © Oerlikon
Die Gründungsmitglieder des Clsuters nach Unterzeichnung der Absichtserklärung im Dezember 2018 Von links nach rechts: Dr. Sven Hicken (Business Unit Head, Oerlikon AM), Prof. Dr. Thomas Hofmann (Präsident, TUM), Jason Oliver (Präsident und CEO, GE Additive), Dr. Wolfgang Dierker (CEO,GE Deutschland), Dr. Christoph Laumen (Executive Director R&D, Linde AG), Prof. Dr. Michael Süß (Präsident des Verwaltungsrats, Oerlikon Konzern), Dr. Christian Haecker (Head of Industrialization, Oerlikon AM), Dr. Andreas Lessmann (Managing Director, GE Additive Germany GmbH, Senior Leader, Legal Operations), Dr. Christian Bruch (Executive Vice President & CEO, Linde Engineering), Andreas Rohregger (Head of Global Properties, GE Additive), Dr. Alice Beck (Stellvertretende Leiterin, TUM ForTe) © Oerlikon

Jason Oliver, Präsident und CEO von GE Additive: „Bayern genießt bereits heute einen hervorragenden Ruf als globaler Hotspot für die Additive Fertigung – mit einem florierenden Ökosystem und einem umfangreichen Talentpool. Wir sind stolz, von Anfang an Teil dieser Initiative zu sein. Wir freuen uns, auf dieser starken Partnerschaft aufzubauen und sowohl für die Region selbst als auch darüber hinaus spürbare Auswirkungen zu erzielen.“

„Wir betrachten diese Möglichkeit zur Zusammenarbeit als Gewinn für die Unternehmen und die TUM wie auch für die Region“, so Dr. Christian Bruch, Executive Vice President & CEO Linde Engineering. „Wir erwarten, dass der neue Hub Arbeitsplätze in der Region schafft und gleichzeitig neue Technologien und Fähigkeiten für die hier ansässigen Unternehmen bereitstellen wird.“
Neues Institut für Additive Fertigung

Als eine der ersten Initiativen des AM-Clusters bauen Oerlikon und die TUM ein neues Forschungsinstitut auf. Das Institut für Additive Fertigung wird sich auf die interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Metallpulver, optimierte AM-Produktion und ganzheitliche Prozessintegration, einschließlich Automatisierung und AM-Digitalisierung, konzentrieren. Ingenieure und Wissenschaftler von Oerlikon werden hier eng mit Forschern und Studierenden verschiedener Fakultäten der TUM (hauptsächlich Maschinenbau, aber auch Chemieingenieurwesen, Physik und Informatik) zusammenarbeiten, um alle Aspekte der AM-Forschung und -Produktion zu untersuchen. Dazu gehören auch die Verifizierung und Qualifizierung von Produkten und die Entwicklung neuer AM-Geschäftsmodelle.

„Die Voraussetzung für eine Industrialisierung additiver Fertigungsverfahren ist die integrative Zusammenarbeit kraftvoller Partner aus Industrie und Wissenschaft“, erklärt Prof. Dr. Thomas Hofmann, Präsident der TUM. „Nur so können wir technologische Hürden überwinden und offene Fragen der Standardisierung beantworten.“

Wie der Cluster wird auch das Forschungsinstitut nach Festlegung der ersten Rahmenbedingungen offen für Forschungskooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft sein. Ziel ist es, das internationale Netzwerk zu erweitern und eine offene Partnerschaftsarchitektur zu fördern.

(Quelle: Presseinformation von Oerlikon)

Schlagworte

3D-DruckAdditive FertigungAutomatisierungDigitalisierungMetallpulver-Brennschneiden

Verwandte Artikel

DVS Group
02.12.2025

Branchentreff HÜTTENTAG 2025

Der HÜTTENTAG fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Rund 200 Teilnehmende folgten der Einladung der DVS Media GmbH als Veranstalter und der Messe Essen als Kooperati...

Dekarbonisierung Digitalisierung Energiepreise Industrielle Wertschöpfung Innovation KI Metallindustrie Resilienz Stahl Stahlindustrie Trendwende
Mehr erfahren
30.11.2025

Die Jubiläums-Fakuma 2026

Vom 12. Oktober bis 16. Oktober 2026 feiert die Kunststoffindustrie ein besonderes Ereignis: die 30. Fakuma in den Messehallen von Friedrichshafen am Bodensee.

3D-Druck Extrusionstechnik Fachmesse Innovation Jubiläum Kunststoffe Kunststoffverarbeitung Spritzgießtechnik Technologien
Mehr erfahren
24.11.2025

Service als neue Einnahmequelle

In Zeiten stagnierender Investitionen sind technische Unternehmen auf zusätzliche Einnahmequellen angewiesen und sollten daher den Servicebereich gezielt als Wachstumspot...

Dienstleistungen Digitalisierung Mittelstand Reparatur Service Wachstumspotenzial Wartung
Mehr erfahren
23.11.2025

Modulare Automatisierungskonzepte für die zerstörende Werkstoffprüfung

Wie lassen sich steigende Prüfaufkommen in der industriellen Qualitätssicherung effizient bewältigen, ohne Kompromisse bei Präzision und Reproduzierbarkeit einzugehen?

Automatisierung Qualitätssicherung Roboter Werkstoffprüfung Zerstörende Prüfung
Mehr erfahren
Tobias Röcker (CEO, PartsToGo, Mitte), Manuel Kappler (Application Engineer, PartsToGo, links) und Kai Wagner (Sales Manager, Sonotronic, rechts) präsentieren bei der offiziellen Übergabe das Ultraschall-Handschweißgerät iSONIC WAVE HSG sowie zwei 3D-gedruckte Kunststoffteile mit den Logos beider Unternehmen, die zu einem Bauteil verschweißt wurden.
22.11.2025

Strategische Partnerschaft: Ultraschall trifft 3D-Druck

Sonotronic, ein Unternehmen, das sich auf Ultraschalltechnologie spezialisiert hat, und die PartsToGo GmbH, Fachhändler und Dienstleister für industrielle 3D-Drucklösunge...

3D-Druck Additive Fertigung Fügen von Kunststoffen Schweißen Technologie Ultraschallschweißen
Mehr erfahren