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01. – 02.07.2022

Landesfachtagung des DVS-Landesverbandes Thüringen

Luisenthal, Deutschland

Tagung
Landesfachtagung des DVS-Landesverbandes Thüringen

Landesfachtagung des DVS-Landesverbandes Thüringen

Der DVS-Landesverband Thüringen und seine Bezirksverbände Erfurt, Ostthüringen und Südthüringen laden herzlich zur Landesfachtagung am 1. und 2. Juli 2022 nach Luisenthal in das Waldhotel Berghof ein.

Das Programm im Überblick:

01.07.2022

  • Eröffnung und Begrüßung
    Dipl.-Ing. Martin Hofmann, DVS-Landesverband Thüringen

  • „Die Schweißnaht – ein 'Datenträger' bei der Schadenuntersuchung“
    Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Schaar, Ingenieurbüro Schaar (IBS), Weichs

    Der Verfasser (Maschinenbauingenieur, IWE und ZfP-Stufe 3 Ingenieur) war viele Jahre als Schadenforscher beim Allianz Zentrum für Technik (AZT ) in Ismaning/München bei der Untersuchung von Großschäden involviert und ist jetzt weiter selbstständig tätig mit seinem Ingenieurbüro IBS. In seiner Zeit beim AZT war er in 50 Ländern und hat ca. 3.500 Gutachten und Prüfberichte erstellt. Im Vortrag werden einige Randbedingungen im Produktlebenszyklus von Schweißverbindungen an metallischen Werkstoffen beschrieben, die das Auftreten von Schäden begünstigen können. Die Anforderungen an einen Schadenanalytiker und die Möglichkeiten den Datenträger „Schweißnaht“ auszulesen werden beispielhaft aufgeführt. Ursachen für Schäden an Schweißverbindungen werden genannt. Einige der bei Untersuchungen des Verfassers an Schweißverbindungen aufgestellten Schadenhypothesen werden tabellarisch dargestellt. Erst durch eine sorgfältige Untersuchung aller Einflussfaktoren wird ein zuverlässiges und aussagekräftiges Ergebnis erhalten. Die ausschließliche Beurteilung aufgrund des ersten Eindruckes kann falsch sein oder löst die Ereigniskette, die zum Schaden führte, nicht vollständig auf.

  • „Sicherer Umgang mit technischen Gasen und Druckgasflaschen“
    Dipl.-Ing. Christos Kawakopulos, Tyczka Industrie-Gase GmbH, Mannheim

  • Kaffeepause Firmenpräsentation | Posterschau

  • „Bildgebende Ultraschallprüfung an hochfesten Blechen mit unterschiedlicher Schallausbreitung“ und Vorführung Gerätetechnik
    Dr. (USA) Wolfram A. Karl Deutsch, KARL DEUTSCH Prüf- und Messgerätebau GmbH + Co KG, Wuppertal
    Franz Hallinger, Hallinger Werkstoffprüfung, Dortmund

  • Auszeichnungen und Ehrungen

  • Abendveranstaltung

02.07.2022

  • Begrüßung
    Dipl.-Ing. Martin Hofmann

  • „Die neue DIN EN ISO 14731:2019 – Kompetenz statt Qualifikation – Modebegriff oder Mehrwert?“
    Dipl.-Ing. Jochen W. Mußmann Ingenieurbüro für Schweißtechnik und Qualitätsmanagement, Meerbusch

    Gründe für die Änderungen, Änderungen in der 14731, Kompetenz statt Qualifikation, Neues Element B.20

  • „Auf Eigenspannungen zurückführbare Schadensfälle“
    Dr.-Ing. Django Baunack, Universität Kassel Institut für Werkstofftechnik, Kassel

    Vorgestellt wird ein Schadensfall an einer geschweißten Konstruktion aus hochfestem Feinkornbaustahl. Bei dieser wurden durch Kaltverformung (Abkanten) so hohe Eigenspannungen eingebracht, dass ein Bauteil viele Wochen später durch Spannungsrisskorrosion versagte. Da in unmittelbarer Nähe geschweißt wurde, stand unter anderem die Frage, ob das Schweißen einen signifikanten Einfluss auf den Schadenshergang hatte, im Raum. Immer wieder werden derartige Schadensfälle am Institut für Werkstofftechnik der Universität Kassel untersucht und die Schadensursache ermittelt sowie Abhilfemaßnahmen erarbeitet. Um trotz Geheimhaltungsverträgen die ermittelten werkstofftechnischen Erkenntnisse der schweißtechnisch interessierten Öffentlichkeit verständlich zu machen, wurden die Gegebenheiten nachgestellt. Die identisch aufgetretenen Schäden werden als fiktiv bzw. anonymisierte Schadensfälle vorgestellt. An welchen Positionen eines kaltverformten (gekanteten oder gewalzten) Blechs Zug- oder Druckeigenspannungen auftreten und unter welchen Umständen ein Bauteil durch die induzierten Zugeigenspannungen versagen kann, bildet den ersten Teil dieses Beitrages. Nachfolgend wird vorgestellt, anhand welcher Untersuchungsergebnisse (chemische Zusammensetzung, Härteverläufe, Mikroschliffaufnahmen usw.) Rückschlüsse auf die Schadensursache gezogen werden können. Der Hauptteil des Beitrags geht darauf ein, welche Möglichkeiten bestehen, um derartige Schadensfälle an eigenen Bauteilen zu verhindern; speziell die gezielte Beseitigung von Zugeigenspannungen und das Einbringen von Druckeigenspannungen in oberflächennahe Bauteilbereiche mit einfachsten handwerklichen Mitteln.

    Hierzu wird auf die Forschungsergebnisse Bezug genommen, die im DVS Congress 2020 unter dem Titel „Eigenspannungen verursacht durch handgeführte Winkelschleifer-Bearbeitung mit verschiedenen Schleifscheiben (Schweißnahtverputzen)“ veröffentlicht wurden und diese Ergebnisse werden auf die Praxis übertragen.

  • „Montagekatastrophen“
    Dipl.-Ing. (TU) claus Männel, Zwickau

    Jede Montage ist eine neue Herausforderung und will gut vorbereitet sein. In den letzten Jahren waren z.B. Transporte von Giganten auf der Endmontagebaustelle durch zeitgleiche Vormontage an der Tagesordnung. Auch Naturgewalten wie Wind, Regen usw. sind nicht montagefreundlich. Natürlich gibt es auch Unachtsamkeit, Überschätzung und Nachlässigkeit aus Routine seitens der Monteure.

    1. Kranunfall auf einer Baustelle im eng. York:
    Der Raupenkran stürzt um …. Totalschaden! Dabei zerstörte dieser einen Großteil der vormontierten Baugruppen!

    2. Transportunfall beim Bau der Svinesundbrücke (Schweden):
    Spezialtransporter kippt mit 80 t-Brückenschuß um!

    3. Kranunfall bei HKM-Duisburg:
    Eine Windböe schob den nichtgesicherten Hafenkran gegen den Prellbock, wodurch dieser kippte und zerschellte …. Totalschaden!

    4. Transportunfall bei US-STEEL in Chicago:
    Ein vorgefertigtes 450 t Hochofenteil kippt vom Spezialtransportwagen. Baugruppe blieb unversehrt, 2 Transportwagen stark beschädigt!

    Zur Bergung wurden in allen 4 Fällen mittels E-Schweißen schnell und unkompliziert Hilfskonstruktionen angebracht …. die Elektrode lebt!

  • Schlusswort
    Dipl.-Ing. Martin Hofmann