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23.08.2023

Dekarbonisierung der Industrie trägt zum Umweltschutz bei

Industrielle Emissionen mindern und den CO2-Fußabdruck reduzieren

Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden – keine Treibhausgase sollen mehr ausgestoßen werden, die nicht anderweitig kompensiert werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir in allen Lebensbereichen dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Vor allem Wirtschaft und Industrie sind noch immer große Verursacher von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4). Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren müssen weitere, umfassendere Maßnahmen getroffen werden. Die Dekarbonisierung der Industrie ist daher ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Klimaneutralität. Ein Kommentar von Kai Sievers, Gründer der ENDEGS GmbH.

Dekarbonisierung bezeichnet ganz allgemein die Reduzierung des Ausstoßes von CO2-Emissionen. Unter dem Begriff werden generell alle Maßnahmen zur Einsparung von Emissionen gefasst – etwa erneuerbare Energien, Elektromobilität oder die Energieeffizienz von Gebäuden. Das langfristige Ziel von Dekarbonisierung: keine schädlichen Treibhausgasemissionen mehr auszustoßen.

Zwar wurden schon viele Maßnahmen zur Dekarbonisierung umgesetzt; um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, muss allerdings noch mehr getan werden. Industrie und Wirtschaft sind noch immer große Verursacher von Treibhausgasen, beispielsweise durch die Verbrennung fossiler Energieträger. In vielen industriellen Prozessen entstehen schädliche Emissionen wie Kohlenwasserstoffe, VOC (Volatile Organic Compounds, flüchtige organische Verbindungen) und HAP (Hazardous Air Pollutants, gefährliche Luftschadstoffe). Werden diese Emissionen einfach unbehandelt in die Luft ausgestoßen, fügen sie Mensch und Umwelt zugleich großen Schaden zu. Schädliche Emissionen entstehen zum Beispiel bei Tankreinigungen, Verladevorgängen, Turnarounds und Shutdowns sowie in Notfallsituationen wie Ausfällen, Unfällen und Havarien. Daher ist es wichtig, dass bei diesen Prozessen entstehende Emissionen sofort behandelt und nicht einfach so in die Luft abgelassen werden.

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Um zum Erreichen der Klimaziele und zur Dekarbonisierung beizutragen, sollten industrielle Anlagen ihren Emissionsausstoß reduzieren. Eine Unterstützung für diese Bemühungen können externe Dienstleistungen zur Emissionsminderung mit mobilen Anlagen sein.

Mit mobilen Verbrennungsanlagen Emissionen effektiv mindern

Mit leistungsstarken mobilen Brennkammern können Kohlenwasserstoffe, VOC und HAP überaus effizient und umweltfreundlich zerstört werden. So wird die Entgasung von Tanks, Containern, Pipelines, Schiffen, Saugwagen und allen weiteren Komponenten, die in industriellen Anlagen Anwendung finden, möglich. Auf diese Weise lässt sich ein Beitrag zu einer optimierten CO2e-Bilanz leisten. CO2e (CO2-Äquivalente) ist ein Hilfsmittel, verschiedene Treibhausgase in ihrer Schädlichkeit vergleichbar zu machen. Beispielsweise entspricht 1 kg Methan (CH4) auf 100 Jahre betrachtet 29 kg CO2 bzw. auf die nächsten 20 Jahre betrachtet 85 kg CO2.

Mobile Brennkammern können auch stationäre Systeme zur Emissionsminderung wie Vapor Recovery Units (VRU) temporär ersetzen. Fällt ein VRU-System aus oder muss gewartet werden, dürfen die Prozesse in industriellen Anlagen nicht weiterlaufen. Übernimmt dagegen während der Downtime der VRU eine mobile Brennkammer deren Aufgaben, können die Prozesse unverändert oder nur mit kleineren Unterbrechungen weiterlaufen.

© pexels.com/Foto von Roy Kim
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Die mobile Bereitstellung der Anlagen ermöglicht die Durchführung des Projekts direkt beim Kunden und bietet hohe Flexibilität. Außerdem sind mobile Verbrennungsanlagen bestens für Notfallsituationen geeignet, da sie schnell bereitstellbar und an nahezu jedem Ort einsetzbar sind – sei das Gelände, auf dem eine Notfallsituation eintritt, auch noch so herausfordernd.

Verlässliche Emissionsminderung erfordert Innovation

Mittlerweile ist die industrielle Entgasung zu einem Standard geworden. Die aktuelle Herausforderung besteht darin, die bestehenden Technologien um breitere Anwendungsbereiche zu erweitern – denn die Produkte, mit denen industrielle Betriebe arbeiten, verändern sich fortlaufend. Ein aktuelles Beispiel sind natürlich LNG, grüner Ammoniak und weitere alternative, „grüne“ und nachhaltige Technologien und Energiequellen. Als verflüssigte Gase sind diese Substanzen komplexer und erfordern einen anderen Umgang als „herkömmliche“ Stoffe, da sie leicht entflammbar sind.

Die Anwendung von mobilen Verbrennungsanlagen mit angeschlossenem Stickstofftank ermöglicht die Arbeit mit Komponenten, die leicht entflammbare flüssige Gase wie LNG, Ammoniak, Wasserstoff oder Propan enthalten. Mit Stickstoff können so auch Behältnisse, die diese komplexeren Stoffe enthalten, durch Spülung und Inertisierung entgast werden.

Dieses aktuelle Beispiel zeigt: Eine fortlaufende effiziente Emissionsminderung erfordert auch immer regelmäßige Innovationen. Innovationen sind folglich ein wichtiger Bestandteil, um die Dekarbonisierung weiter voranzutreiben und die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Nur wenn wir in der Industrie auf bestehende umweltfreundliche Technologien zur Dekarbonisierung setzen und darüber hinaus weitere nachhaltige Technologien und Prozesse entwickeln, können wir die Klimaneutralität bis 2050 erreichen. Die Minderung industrieller Emissionen mit ihren einhergehenden Innovationen sind dafür wichtige Bestandteile.

(Quelle: Pressemitteilung der ENDEGS GmbH)

Schlagworte

BrennkammernDekarbonsierungKlimaneutralitätUmweltschutz

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