Technologien
Reibschweißen ist eine kostengünstige Alternative für die Fertigung vieler, teils komplexer Bauteile. - © Klaus Raiser GmbH & Co. KG
07.06.2023

Reibschweißen: Hochwertige Schweißgefüge in Sekundenschnelle fertigen

Mit Reiben und Drücken wirtschaftlich produzieren: Hochwertige Schweißgefüge in Sekundenschnelle fertigen

Ob LKW-Achse oder Getriebewelle: Komplexe Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen miteinander zu verbinden, ist aufwändig und bietet oftmals nicht die gewünschte Qualität. Für die Klaus Raiser GmbH & Co. KG ist es jedoch ein Leichtes. Denn das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Eberdingen (Hochdorf) hat sich unter anderem auf das Reibschweißen und den Bau von Reibschweißmaschinen spezialisiert. Die moderne Verbindungstechnik ermöglicht es, anders als konventionelle Schweißmethoden, zahlreiche Werkstoffe mit geringem Energieaufwand kostengünstig und prozesssicher zusammenzufügen. Dabei ist die hervorragende Qualität des Schweißgefüges unter anderem auf die extrem stabile Vollverschweißung zurückzuführen.

Komplexe Werkstücke werden häufig durch Urformen, Umformen oder spanabhebende Verfahren gefertigt. Das ist aufgrund mehrerer Bearbeitungsschritte ein großer, kostenintensiver Aufwand inklusive langer Taktzeiten. Außerdem entsteht bei der mechanischen Bearbeitung von Bauteilen aus dem Vollen ein hoher Materialverlust.  Was vielen in der industriellen Produktion nicht bekannt ist: Reibschweißen ist eine der kostengünstigsten Alternativen für die Fertigung vieler, teils komplexer Bauteile und hat darüber hinaus noch mehr zu bieten. Davon profitieren können Anwender in verschiedenen Branchen, beispielsweise in der Medizintechnik – etwa bei der Fertigung von Hüftgelenkprothesen –, der Automobilbranche, im Maschinen- oder Stahlbau.

Vorreiter im Reibschweißen

Firmengründer Klaus Raiser erkannte Anfang der 1970er Jahre das Potenzial und setzte sich zum Ziel, die vielfältigen Möglichkeiten, die diese Technologie mit sich bringt, industriell nutzbar zu machen. Und damit war er auf dem richtigen Weg: Nach jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung, dem Sammeln eines breiten Erfahrungsschatzes und dem Aufbau großer Fertigungskapazitäten gehört die Klaus Raiser GmbH & Co. KG heute zu den größten Lohnreibschweißbetrieben Deutschlands. Darüber hinaus entwickeln und bauen die Experten auch präzise und energieeffiziente Reibschweißmaschinen – von der Einzelmaschine bis zur automatisierten Fertigungszelle abgestimmt auf die jeweiligen Anforderungen.

Von ganz groß bis ganz klein: Zum Lohnreibschweißen steht Raiser ein umfangreicher Maschinenpark zu Verfügung. Die größte Reibschweißmaschine beispielsweise hat eine maximale Stauchkraft von 1.250 kN und kann Bauteil-Längen auf der stehenden Seite von bis zu 6 m realisieren. Die umfassenden Service-Leistungen reichen von Entwicklung der Fügezonengeometrie und Fertigung der Schweißkonstruktionen über die Übernahme aller erforderlichen Vor- und Nachbereitungen und die Herstellung einbaufertiger Komponenten bis hin zum klassischen Maschinenbau – komplett aus einer Hand.

Betriebe, die weder über das entsprechende Know-how noch über eine geeignete Maschine für diese Technologie verfügen, sind bei Raiser genau richtig. Dank modernster Prüf- und Überwachungsmethoden werden höchste Qualitätsstandards erfüllt.

Dr. Elmar Raiser, Geschäftsführer der Klaus Raiser GmbH & Co. KG, erklärt die Kernkompetenz des Unternehmens: „Beim Reibschweißen ist der Schlüssel zum Erfolg lediglich eine Kombination aus Reibung und Druck. Das bedeutet, dass keine zusätzliche Energie, beispielsweise in Form von Strom, zugeführt werden muss. Die Reibbewegung reicht aus. Vor allem das hochproduktive Rotationsreibschweißen, eine spezielle Art des Reibschweißens, rentiert sich aus vielerlei Gründen.“

Im Gegensatz zu anderen Fügeverfahren werden beim Reibschweißen Werkstücke nur durch Reibung gegeneinander und Druck verbunden. - © Klaus Raiser GmbH & Co. KG
Im Gegensatz zu anderen Fügeverfahren werden beim Reibschweißen Werkstücke nur durch Reibung gegeneinander und Druck verbunden. © Klaus Raiser GmbH & Co. KG
Stabiles Endprodukt in hoher Qualität

Mit dem Reibschweißverfahren lassen sich hochwertige und vor allem feste Schweißgefüge fertigen, die sich zudem durch eine hohe Verbindungsgenauigkeit auszeichnen. „Die homogene, äußerst stabile Verbindung der beiden Werkstücke ist aufgrund der Vollverschweißung sogar fester als die beiden Grundmaterialien. Von der hohen Qualität haben wir schon viele Kunden überzeugen dürfen“, so Dr. Elmar Raiser. „Außerdem gibt es beim Reibschweißen praktisch keinen Ausschuss!“

Für viele Branchen ist Reibschweißen eine lohnenswerte Verbindungstechnik, da sich gleiche und auch unterschiedliche Werkstoffe in verschiedenen Abmessungen zusammenfügen lassen. Damit können Anwender vielfältige Kombinationsmöglichkeiten realisieren sowie unterschiedliche, sogar komplexe Geometrien, die durch Zerspanung oder Gießen nur sehr aufwendig zu fertigen wären.

„Nur durch Reibung und Druck innerhalb weniger Sekunden eine solch große Fertigungssicherheit zu erreichen – das stellt speziell für die moderne Massenfertigung eine enorme Produktivität dar“, so Dr. Elmar Raiser. „Ich bin mir sicher, dass die Möglichkeiten des Reibschweißens noch längst nicht ausgeschöpft sind!“

(Quelle: Klaus Raiser GmbH & Co. KG)

Schlagworte

AutomobilindustrieEnergieffizienzFügetechnikMaschinenbauProzesssicherheitReibschweißenReibschweißmaschinenSchweißgefügeStahlbauVerbindungstechnikVollverschweißungen

Verwandte Artikel

Teamsprechende: (v.l.n.r. Ulrich Berners, Dr. Alexander Olowinsky, Dr. Peter Leibinger, Dr. Markus Kogel-Hollacher, Dr. Jan-Philipp Weberpals, Edwin Büchter, Gwenn Pallier, Prof. Constantin Häfner, Kristina zur Mühlen).
25.04.2024

Innovationen aus der Lasertechnik für die Industrie

Verleihung des Innovation Award Laser Technology 2024 in Aachen: Preistragender des mit 10.000 Euro dotierten Innovation Award Laser Technology 2024 ist Herr Edwin Büchte...

Automobilindustrie Batterieproduktion Laserbearbeitung Laserstrahl-Remote-Schweißverfahren Laserstrahlschweißen Lasertechnik Lasertechnologien Metallschrott Oberflächenreinigung Strahlformung
Mehr erfahren
19.04.2024

Mit neuen Schweißlösungen in Richtung Industrie 5.0

Viñolas Metall hat für die Serienfertigung eine CMT-Roboterschweißzelle in Kombination mit einer TPS-400i-Schweißstromquelle eingeführt. Gleichzeitig setzt man auf Multip...

Anlagenbau Blechbearbeitung Eisenbahnbau Kesselbau Kraftwerksbau MAG Schweißen Maschinenbau Metallbauteile Metallkomponenten Metallkonstruktionen MIG Schweißen Roboterschweißen Schweißtechnik Werkzeugbau WIG Schweißen
Mehr erfahren
Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck, Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS, eröffnet den INNOVATIONSTAG 2024.
DVS Group
19.04.2024

INNOVATIONSTAG 2024: Energiewende in der Fügetechnik

Die DVS Forschung und die FOSTA – Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. haben am 10. und 11. April den Innovationstag 2024 veranstaltet. Rund 80 Teilnehmer erhielten...

Energiewende Forschung Fügetechnik
Mehr erfahren
Hauptsitz von Blackbird in Garching-Hochbrück (Großraum München).
19.04.2024

Laserschweißexperte stärkt Vertriebspower

Die Blackbird Robotersysteme GmbH schafft einen neuen Bereich zur Geschäftsfeldentwicklung. Benjamin Bopp die Leitung des Vertriebs übernommem, der bisherige Vertriebslei...

Automobilindustrie Elektromobilität Laserschweißen Laserstrahlschweißen Lasertechnologien Remote-Laserschweißen Remote-Laserstrahlschweißen Vertrieb
Mehr erfahren
18.04.2024

Deutsche Industrie: Materialverfügbarkeit stabilisiert – Lieferketten wappnen

Das ifo Institut berichtet, dass sich die Materialverfügbarkeit in Deutschland erheblich verbessert hat. Die Kloepfel Group empfiehlt den Unternehmen, sich für zukünftige...

Chemische Industrie Elektrische Ausrüstungen Industriestandort Deutschland Lieferketten Maschinenbau Materialverfügbarkeit
Mehr erfahren