Forschung
Die Hersteller von E-Auto-Batterien könnten künftig mit kompakten Röntgenstrahlquellen die die Batterien durchleuchten (Symbolbild). - © TRUMPF
05.03.2024

Lasergetriebene Röntgenquellen verbessern Autobatterien

TRUMPF verbessert E-Auto-Batterien mit lasergetriebenen Röntgenquellen

Die Hersteller von E-Auto-Batterien könnten künftig mit kompakten Röntgenstrahlquellen die Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit von E-Auto-Batterien weiter verbessern. Die Entwicklungspartnerschaft XProLas hat jetzt unter der Leitung von TRUMPF begonnen, diese lasergetriebenen Röntgenquellen zu entwickeln. Bis 2026 sollen erste Demo-Anlagen entstehen.

Mit diesen Anlagen können die Hersteller künftig das Laden und Entladen der Batterien in Echtzeit beobachten oder Verunreinigungen in der Batterie besonders präzise bestimmen. Die Erkenntnisse fließen in die Entwicklung neuer Batterien ein. Mit den Rückschlüssen aus den Untersuchungen können die Hersteller etwa die Ladegeschwindigkeit verbessern. Bislang können Unternehmen solche Untersuchungen nur an großen, über 100 Meter langen Teilchenbeschleunigern machen. Die Forschungsplätze an diesen Großforschungsanlagen sind selten. Die lasergetriebenen Röntgenquellen sind nur etwa so groß wie ein Wohnwagen und dementsprechend günstiger in der Herstellung. Sie sind deshalb ideal für den Einsatz in der Industrie.

Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF bringt in die Partnerschaft seine Kompetenz in der Herstellung von Lasern für den Industrieeinsatz ein. BASF und Cellforce stellen für die Untersuchungen Batteriematerialien und -komponenten zur Verfügung. Ushio Germany und Excillum steuern ihre Kompetenz im Bereich der Strahlquellen bei. Bruker und Viscom kümmern sich um den Bau der Anlagen. Auf akademischer Seite sind die Universität Hannover und die Fraunhofer Institute in Aachen und Jena treibende Kräfte. Das Forschungsbudget beträgt rund 15 Millionen Euro und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt.

Röntgenstrahlen für bessere Batterien von E-Autos

Im Rahmen des Entwicklungsprojekts XProLas soll auch eine kompakte, hochbrillante Röntgenquelle für die Analyse des Kathodenmaterials von E-Auto-Batterien entstehen. Das Material, aus dem die Kathoden der E-Auto-Batterien sind, ist von zentraler Bedeutung für die Leistung und Zuverlässigkeit der Batterien von Elektrofahrzeugen. Die genaue Zusammensetzung des Kathodenmaterials lässt sich nur mit Röntgenstrahlen bestimmen. Auch in diesem Anwendungsfeld können die kompakten, lasergetriebenen Varianten die Großforschungsanlagen ersetzen. Hersteller von Kathodenmaterial können dadurch ihre Entwicklungsarbeit beschleunigen.

Der Laser dient bei der Erzeugung der Röntgenstrahlung als sogenannte vorgelagerte Strahlquelle. Der Laserpuls trifft auf das sogenannte Target, ein Metall, wie Gallium, Indium oder Zinn. Es entsteht Plasma; das Plasma strahlt einen Teil der Energie als extrem kurzwelliges Licht zum Beispiel Röntgenstrahlen ab.

(Quelle: Presseinformation der TRUMPF SE + Co. KG)

Schlagworte

BatterienBatterieproduktionE-MobilitätLasertechnologienRöntgenstrahlquellen

Verwandte Artikel

„Die Lasertechnologie bietet uns die Möglichkeit, die Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft auf eine nachhaltige und effiziente Weise zu meistern“, erklärte Dr. Alexander Olowinsky, Leiter der Abteilung Fügen und Trennen am Fraunhofer ILT und Gastgeber des LKH2.
05.10.2024

Laser-Technologien für die Zukunft der Wasserstoffwirtschaft

Beim 5. Laser Colloquium Hydrogen 2024 – LKH2 lag der Fokus auf der Fertigung von metallischen Bipolarplatten, der Prozessüberwachung und der Funktionalisierung von Oberf...

Bipolarplatten Diodenlaser Lasertechnologien Oberflächenbehandlung Oberflächenfunktionalisierung Prozessüberwachung Ultrakurzpulslaser Wasserstoff Wasserstoffwirtschaft
Mehr erfahren
26.09.2024

2-stufiges Fügeverfahren auf der Überholspur

Das 2-stufige Schweißverfahren Evo2Step zum Fügen von stoffgleichen Bauteilen ist ressourcenschonend, energieeffizient und vor allem im Bereich der E-Mobilität beliebt.

E-Mobilität Laserdirektschweißen Laserschweißen Laserstrahldirektschweißen Laserstrahlschweißen Schweißtechnik Schweißverfahren
Mehr erfahren
Im Rahmen des DIPOOL-Projekts, optimieren Dr. Frank Schneider und sein Team mit KI und Minimalinvasiver Lasermodulation (MILM) die Prozessüberwachung und -steuerung in der Blechbearbeitung.
18.09.2024

Fraunhofer ILT und Dreher Automation stellen Laser Blanking-Anlage vor

Das Fraunhofer ILT und die Automatic-Systeme Dreher GmbH präsentieren auf der Euroblech eine Innovation für die Blechbearbeitung: Eine Demonstratoranlage für Laser Blanki...

Blechbearbeitung Fertigung Industrie 4.0 KI Laser Blanking Lasertechnologien Prozesssicherheit
Mehr erfahren
Steffen Rübling, TRUMPF (li), und Dr. Dennis Haasler, Fraunhofer ILT, besprechen Details zur Bedienung des 1kW UKP-Lasers von TRUMPF.
03.09.2024

Kilowatt-Boost in der UKP-Materialbearbeitung

Mit einer für den industriellen Einsatz konzipierten UKP-Laserstrahlquelle wird sich das Einsatzspektrum der UKP-Technologie deutlich ausweiten. Das Fraunhofer ILT wird d...

Hochleistungsstrahlquellen Lasertechnologien Strahllenkung Strahlteilung UKP-Laser Ultrakurzpulslaser
Mehr erfahren
26.08.2024

Werkzeugmaschinennachfrage weiterhin rückläufig

Im zweiten Quartal 2024 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent.

E-Mobilität Energieindustrie Konjunktur Luftfahrtindustrie Schiffbauindustrie Werkzeugmaschinen
Mehr erfahren