Wirtschaft
© pixabay.com/Ils Verhoeven
30.05.2020

Hoffnung für die Metallindustrie

Ausfallrisiko: Gefahr einer Firmenpleite in der Metallindustrie vergleichsweise niedrig

Als ein maßgeblicher Faktor zur Bewertung der wirtschaftlichen Stabilität gilt die Ausfallwahrscheinlichkeit, also die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate Insolvenz anmelden muss. Die Ausfallwahrscheinlichkeit liegt in der Metallindustrie bei 0,83 Prozent – deutlich niedriger als im branchenübergreifenden Durchschnitt von 1,35 Prozent. Im Vergleich mit anderen Industrien steht der Metallsektor somit gut dar.

Als ein sehr hohes Risiko gilt eine Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als drei Prozent. Rund 7,5 Prozent der Unternehmen in der Metallindustrie weisen einen solchen oder höheren Wert auf und gehören damit zur Risikogruppe. Etwa 0,3 Prozent der Firmen dieser Branche kommen sogar auf eine besonders hohe Ausfallwahrscheinlichkeit von mehr als 10 Prozent. Doch auch hier steht die Metallindustrie im Vergleich gut da: Der Anteil dieser „Hochrisikogruppe“ liegt branchenübergreifend bei einem Prozent und ist somit deutlich größer.

Metallindustrie besser aufgestellt als viele andere Branchen

Die Auswertung von Creditsafe zeigt, dass die Metallindustrie in Deutschland auf vergleichsweise sicheren Beinen steht. Grund dafür kann der vergleichsweise hohe Anteil älterer Unternehmen sein: Mehr als 70 Prozent aller Unternehmen sind in dieser Branche älter als zehn Jahre, der Anteil an Firmen, die jünger als fünf Jahre sind, ist mit zehn Prozent dementsprechend gering. Zum Vergleich: In Deutschland sind im Durchschnitt 56 Prozent der Firmen älter als zehn Jahre und mehr als 20 Prozent jünger als fünf Jahre.

Es ist jedoch zu erwarten, dass die Pandemie auch an der Metallbranche nicht spurlos vorbeigehen wird. Die Angaben der Liquidität, Eigenkapitalquote sowie die statistische Ausfallwahrscheinlichkeit entstammen der Zeit vor Corona und orientieren sich somit an wirtschaftlichen Normalbedingungen. Gleichzeitig spiegeln diese Indikatoren die Voraussetzung der Unternehmen und Branchen wider, mit denen die Krise überstanden werden muss. In der derzeitigen Situation, in der Teile der Wirtschaft heruntergefahren wurden, sind nicht nur höhere Insolvenzzahlen zu erwarten, auch eine steigende Fremdkapitalquote ist wahrscheinlich. Diese hat den Effekt, dass durch damit einhergehende Zinslasten unter anderem die Investitionsfähigkeit verringert wird. Der Effekt durch die Pandemie lässt sich daher – auch bedingt durch staatliche Eingriffe – noch nicht objektiv und durch Daten fundiert bestätigen sowie vorhersagen. Die nächsten Monate werden zeigen, inwiefern die gute Ausgangsposition dazu beigetragen hat und wie glimpflich die Metallindustrie durch die Krise kommt.

(Quelle: Presseinformation von Creditsafe Deutschland)

Schlagworte

Corona-KriseMetallindustrieWirtschaftsstandort Deutschland

Verwandte Artikel

DVS Group
02.12.2025

Branchentreff HÜTTENTAG 2025

Der HÜTTENTAG fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Rund 200 Teilnehmende folgten der Einladung der DVS Media GmbH als Veranstalter und der Messe Essen als Kooperati...

Dekarbonisierung Digitalisierung Energiepreise Industrielle Wertschöpfung Innovation KI Metallindustrie Resilienz Stahl Stahlindustrie Trendwende
Mehr erfahren
Spritzwand NFW 2020 Andreae
21.08.2025

Absauglösungen für Staub, Späne und Farbnebel

Bei einer Vielzahl von unerlässlichen Arbeitsprozessen in der Metallindustrie entstehen in der Produktion Staub, Späne, Rauche, Dampfe, Öl- oder Farbnebel, beispielsweise...

Absaugung Arbeitsschutz Effizienz Filter Gas Gase Gefahrstoffe Gesundheitsschutz Herstellung Industrie Lackieren Lufttechnik Messe Metal Metall Metallindustrie Metallverarbeitende Unternehmen Personal Polieren Produktion Prozesse Rauch Sandstrahlen Schleifen Schutz Schweißen Staub Strahlen Technik Unternehmen
Mehr erfahren
Die neue DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov
04.01.2025

Helena Melnikov hat DIHK-Hauptgeschäftsführung übernommen

Die 43-jährige Volljuristin ist die Nachfolgerin von Martin Wansleben, der zum 31. Dezember 2024 in den Ruhestand getreten ist

Handel Industrie Organisation Politik Unternehmen Wirtschaft Wirtschaftspolitik Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren
30.12.2024

Metallindustrie: Neue Studie zu den Umweltrisiken der globalen Lieferketten

Das Bundesumweltamt hat eine neue Studie veröffentlicht, die die Umweltrisiken der globalen Lieferketten der Metallindustrie untersucht.

Lieferketten Metallbearbeitung Metallindustrie Metallverarbeitung Umweltrisiken
Mehr erfahren
24.12.2024

Fachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme

Aktuell gerät die deutsche Wirtschaft von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen sinkt die Personalnachfrage in Folge wirtschaftlicher Schwäche, zum anderen bleibt der Fa...

Arbeitsmarkt Bauwirtschaft Datenverarbeitungsgeräte Elektrische Ausrüstungen Fachkräftemangel Fachkräftemobilisierung Maschinenbau Tiefbau Wirtschaftsstandort Deutschland
Mehr erfahren