Man hört ihnen einfach gerne zu. Weil sie inhaltlich etwas zu sagen haben, weil sie sich als eingespieltes Team souverän die Bälle zuwerfen und weil sie höchst anschaulich, vergnüglich und manchmal launig in einen Bereich der Verbindungstechnik entführen, der auf den ersten Blick einfach erscheint und wenig später eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten erschließt.
Wolfgang Lange und Norbert Forstinger berichten in der 19. Folge des Bossard Expert Talk über die Tucker Bolzenschweißsysteme (Stud Welding Systems SWS) – welche Rolle dabei ein Bleistift spielt und wie ein solcher Interview-Partner Tobias Engelberg dabei hilft, das Prinzip dieser Technik zu verstehen, der sollte sich den Podcast von Bossard Deutschland nicht entgehen lassen.
Wenn zwei Teile durch Aufschmelzen miteinander verbunden werden
Was ist Bolzenschweißtechnik? Die beiden Senior Business Development Manager beginnen beim Grundproblem des Technikers, der auf einem Bauteil aus Stahl oder Aluminium etwas montieren will. Eine Möglichkeit ist hier das Aufschweißen eines Bolzen aus dem gleichen Material (Stahl oder Aluminium), um daran zum Beispiel eine Mutter, eine Unterlegscheibe oder ein Kunststoffteil zu befestigen.
Norbert Forstinger: „Man spricht von Schweißen, wenn der Grundwerkstoff und der Zusatzwerkstoff verflüssigt werden. Beim Hubzündungs-Bolzenschweißen setzt man den Bolzen auf die Werkstückoberfläche und hebt ihn dann wieder leicht an. Ein Lichtbogen wird zwischen der Stirnfläche des Bolzens und der Werkstückoberfläche erzeugt, wodurch beide Teile angeschmolzen werden. Jetzt wird der Bolzen weiter auf das Werkstück zu bewegt.
Der Lichtbogen erlischt, sobald der Bolzen auf das Werkstück trifft. Die Schmelzzonen vereinigen sich und erstarren, wodurch eine feste Verbindung entsteht – und somit wird in Millisekunden eine zu 99,98 Prozent sichere Verbindung hergestellt.“
Die Vorteile der Bolzenschweißtechnik
Neben dem Argument der einseitigen Zugänglichkeit punktet das Bolzenschweißen u. a. damit, dass kein Loch, sprich keine Vorbohrung nötig ist. Dies spart Zeit und Kosten – und verhindert Lecks, die durch Luft, Staub oder Wasser verursacht werden. Weiterer Vorteile sind zudem die Mobilität des Systems, da das Werkzeug zum Grundmaterial geführt wird und nicht umgekehrt, sowie die wichtige Paramater-Überwachung und Dokumentation der Schweißdaten.
Einfacher ist kaum möglich: Ob manuell, halbautomatisch bis automatisch liegt die Verantwortung für den Schweißprozess samt Kontrolle bei der vorher eingestellten Anlage/Schweißpistole. „Der Werker muss die Pistole nur in Position bringen. Jeder könnte deshalb innerhalb von fünf Minuten so eine Anlage bedienen“, so Wolfgang Lange.
Bossard Experten als Entwicklungspartner
In den 30 Minuten der Podcast-Folge widmen sich Norbert Forstinger und Wolfgang Lange auch diversen praktischen Anwendungen und zeigen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auf. Von Maschinen- und Flugzeugbau über Eisenbahn und Medizintechnik bis hin zur Heizplatte am Bügeleisen und zum Griff am Kochtopf. Und jeder Automobilhersteller wendet an einem Fahrzeug an mindesten 100 Stellen Bolzenschweißpunkte an, um verdeckte Befestigungen anzubringen.
Ist Bolzenschweißen also der beste Weg in der Verbindungstechnik? „Nur in bestimmten Fällen“, sagt Wolfgang Lange: „Ob Einpressen, Schrauben, Nieten oder Schweißen – alle Techniken stehen nicht im Wettbewerb zueinander, sondern ergänzen sich zu den umfassenden Möglichkeiten der Verbindungstechnik, die Bossard bietet.“ Deshalb sei auch eine fundierte Beratung durch einen Experten so früh wie möglich so wichtig, um gemeinsam mit dem Kunden auf wirtschaftlich und technischer Basis zu entscheiden, welche Technik die beste Variante in der konkreten Anwendung ist.
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(Quelle: Bossard Deutschland GmbH)
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