Lhyfe, einer der weltweiten Pioniere in der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff für die Dekarbonisierung von Mobilität und Industrie, hat seinen ersten kommerziellen Produktionsstandort in Deutschland offiziell eingeweiht. An der feierlichen Eröffnung nahmen unter anderem Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energie Baden-Württembergs, sowie Richard Arnold, Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, teil. Die neue Anlage ist Lhyfes vierter Produktionsstandort und der erste außerhalb Frankreichs.
Mit einer installierten Leistung von 10 Megawatt ist Lhyfe Schwäbisch Gmünd nicht nur die größte Produktionsanlage des Unternehmens mit einer Kapazität von bis zu vier Tonnen erneuerbarem Wasserstoff pro Tag, sondern auch die erste kommerzielle Anlage in Deutschland, die ausschließlich dem freien Verkauf von grünem Wasserstoff dient. Der Bau wurde Ende 2024 abgeschlossen, derzeit finden die letzten Zuverlässigkeitstests statt. Die Vermarktung des RFNBO-zertifizierten Wasserstoffs beginnt in den kommenden Monaten, nachdem die europäische RFNBO-Zertifizierung im September 2025 erfolgreich erlangt wurde.
Ein Hektar Elektrolyse für grünen Wasserstoff aus Baden-Württemberg
Auf einem ein Hektar großen Areal in Schwäbisch Gmünd produziert Lhyfe künftig täglich bis zu vier Tonnen grünen Wasserstoff durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom. Dieser Wasserstoff wird insbesondere für die Dekarbonisierung der Industrie und des Schwerlastverkehrs eingesetzt. Die produzierte Menge reicht aus, um etwa 100 LKWs pro Tag rund 400 Kilometer emissionsfrei zu betreiben.
Um die Versorgung mit erneuerbarem Strom sicherzustellen, hat Lhyfe PPA-Verträge mit deutschen Energieerzeugern, darunter EDPR, abgeschlossen. Die Anlage wurde in einer kompakten Containerbauweise (Stacks) konzipiert, wodurch der Flächenbedarf reduziert und gleichzeitig der gesamte Prozess – von der Stromumwandlung über Kühlung, Wasseraufbereitung und Elektrolyse bis zur Reinigung, Verdichtung und Abfüllung – integriert wird.
Mit eigenen Befüllstationen und einer modernen Trailerflotte gewährleistet Lhyfe eine durchgehend stabile Versorgung seiner Kunden.
Beitrag zur Dekarbonisierung von Industrie und Schwerlastverkehr
Der erzeugte erneuerbare Wasserstoff aus Schwäbisch Gmünd wird an Kunden aus dem Mobilitäts- und Industriesektor geliefert. Bereits angekündigt wurde ein Liefervertrag mit H2 MOBILITY, dem führenden Betreiber von Wasserstofftankstellen in Deutschland, zur Versorgung regionaler Tankstellen. Darüber hinaus soll die Anlage künftig auch die geplante Verteilstation Schwäbisch Gmünd sowie das H2-Industriegebiet „H2-Aspen“ beliefern.
Für die Chemie-, Stahl- und Glasindustrie bietet der RFNBO-zertifizierte Wasserstoff eine nachhaltige Alternative zu fossilen Energieträgern und grauem Wasserstoff. Das Projekt ist Teil der „H2-Wandel – Modellregion Grüner Wasserstoff Baden-Württemberg“ und wird vom Land Baden-Württemberg mit 2,1 Millionen Euro sowie von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 4,3 Millionen Euro gefördert.
RFNBO-zertifizierter Wasserstoff nach EU-Standard
Im September 2025 erhielt Lhyfe Schwäbisch Gmünd die RFNBO-Zertifizierung (Renewable Fuel of Non-Biological Origin). Damit erfüllt die Anlage die strengen Anforderungen der Europäischen Erneuerbaren-Energien-Richtlinie sowie die Nachhaltigkeits- und Rückverfolgbarkeitskriterien der EU-Taxonomie. Diese Zertifizierung ermöglicht den Kunden von Lhyfe den Nachweis nachhaltiger Wasserstoffproduktion und eröffnet Zugang zu nationalen und europäischen Förderprogrammen.
Lhyfe: Pionier mit Erfahrung in der deutschen Wasserstoffwirtschaft
Lhyfe ist seit 2020 über eine eigene Tochtergesellschaft in Deutschland aktiv und hat bereits mit der Deutschen Bahn im Projekt „H2goesRail“ kooperiert. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Forschungsprojekts wurde die Anlage zurückgebaut. Seit 2023 beliefert Lhyfe deutsche Kunden kontinuierlich mit erneuerbarem Wasserstoff – unterstützt durch eine der modernsten Logistikketten Europas.
Mit über 70 modernen Tube-Trailern (380 bis 1.000 kg Kapazität) betreibt Lhyfe heute eine der größten H₂-Containerflotten Europas. Im Jahr 2024 führte das Unternehmen mehr als 470 Wasserstofflieferungen in Europa mit einer Servicequote von 99 Prozent durch. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage in Schwäbisch Gmünd stärkt Lhyfe seine Präsenz in Süddeutschland und unterstützt aktiv den Aufbau eines nachhaltigen Wasserstoffsektors in Deutschland.
Stimmen zur Einweihung
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württembergs: „Mit dem Elektrolyseur in Schwäbisch Gmünd geht Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt beim Hochlauf der Wasserstofftechnologie. Das Projekt sendet ein starkes Signal: Wir sind bereit für eine nachhaltige Zukunft.“
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württembergs: „Wir müssen eine aktive Rolle im internationalen Wasserstoffmarkt übernehmen. Projekte wie das von Lhyfe zeigen, dass Baden-Württemberg beim Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur vorangeht.“
Richard Arnold, Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd: „Mit der Eröffnung des 10-MW-Elektrolyseurs durch Lhyfe wird Schwäbisch Gmünd zu einem Hotspot für grünen Wasserstoff in Süddeutschland. Der neue Energieträger schafft Wertschöpfung und stärkt die regionale Wirtschaft.“
Luc Graré, Leiter Mittel- und Osteuropa bei Lhyfe: „Wir sind stolz darauf, hier in Baden-Württemberg Lhyfes erste Anlage außerhalb Frankreichs einzuweihen. Mit unserer Erfahrung und Logistikkompetenz sind wir bereit, den Ausbau des Wasserstoffmarkts in Deutschland aktiv mitzugestalten.“
(Quelle: Lhyfe)
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