Technologien Fachmedien
Ein Mitarbeitender in Schutzkleidung, einschließlich eines Helms und eines Gesichtsschutzes, steht vor einem offenen, glühend heißen Industrieofen. Die Person hält ein Werkzeug und scheint den Ofen zu überwachen, in dem Aluminium geschmolzen wird. - © VDI ZRE
29.08.2024

Primäraluminium einsparen

Primäraluminium einsparen – natürliche Ressourcen schonen

Die Herstellung von Primäraluminium ist ressourcenintensiv. Material und Energie in der Produktion von spezifischen Aluminiumlegierungen einzusparen, kann einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten. Der neue Technologiefilm des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigt, wie mittels digitaler Technologien und intelligenter Prozesssteuerung Primär- durch Sekundäraluminium ersetzt und so u. a. eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen erzielt werden kann.

Die Gewinnung von Primäraluminium ist mit hohen Ressourcenaufwendungen verbunden. Der Herstellungsprozess erfordert dabei nicht nur einen hohen Energieaufwand, sondern bedeutet auch erhebliche Umweltbelastungen und Eingriffe in die Natur. Diese Faktoren machen die Herstellung von primärem Aluminium sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht herausfordernd. Der Rückgriff auf Sekundäraluminium stellt daher eine Möglichkeit dar, um Material und Energie einzusparen. Der neue Film des VDI ZRE „Intelligentes Recycling von Aluminium reduziert CO₂-Emissionen“ veranschaulicht, wie digitale Technologien Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Prozesse und dem Management von Materialströmen unterstützen können.

Digitales Chargenstellungssystem als Schlüssel

Im Fokus des VDI ZRE-Technologiefilms steht das Batch Intelligence System (BIS), das beim Unternehmen Aluminium Norf in Neuss, Nordrhein-Westfalen, erfolgreich implementiert wurde. Dieses System ermöglicht eine automatisierte Erfassung, Lagerung und Bereitstellung von Aluminiumschrotten. Die Herausforderung hierbei: die Schrotte sind in ihrer Zusammensetzung häufig sehr heterogen. Doch durch die präzise Koordination der Materialströme und die bestmögliche Zusammenstellung von Aluminiumschrotten und Primäraluminium trägt das BIS zum einen erheblich zur Reduktion des Primäraluminiumverbrauchs bei und hilft zum anderen, Kosten einzusparen.

Ein Mitarbeitender in Schutzkleidung, einschließlich eines Helms und eines Gesichtsschutzes, steht vor einem offenen, glühend heißen Industrieofen. Die Person hält ein Werkzeug und scheint den Ofen zu überwachen, in dem Aluminium geschmolzen wird. - ©  VDI ZRE
Ein Mitarbeitender in Schutzkleidung, einschließlich eines Helms und eines Gesichtsschutzes, steht vor einem offenen, glühend heißen Industrieofen. Die Person hält ein Werkzeug und scheint den Ofen zu überwachen, in dem Aluminium geschmolzen wird. © VDI ZRE
Erhebliche CO₂-Einsparungen dank digitaler Transformation

Das vorgestellte BIS-System spart bei Aluminium Norf jährlich rund 70.000 Tonnen Primäraluminium. Diese Einsparungen führen wiederum zu einer Reduktion der CO₂-Emissionen entlang der gesamten Produktionskette um bis zu 800.000 Tonnen CO₂-Äquivalent pro Jahr. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie digitale Transformation und intelligente Prozesssteuerung in der Aluminiumindustrie nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Übertragbarkeit auf andere Industrien

Das Prinzip des BIS ist jedoch nicht ausschließlich auf die Aluminiumindustrie beschränkt ist. Das System kann ebenso auf andere metallverarbeitende Industrien übertragen werden, um dort ähnliche ressourceneffiziente, umweltfreundliche und kostensparende Effekte zu erzielen.

Das im VDI ZRE-Technologiefilm „Intelligentes Recycling von Aluminium reduziert CO₂-Emissionen“ vorgestellte Projekt „Ressourcenschonende Beschickung von Aluminiumschmelzöfen über ein automatisiertes Batch Intelligence System (BIS)“ wurde im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms (UIP) durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Der Film ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal des VDI ZRE verfügbar.

Zum Film

(Quelle: Presseinformation des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (c/o VDI Technologiezentrum GmbH))

Schlagworte

AluminiumPrimäraluminiumRessourceneffizienzRessourcenschonungSekundäraluminium

Verwandte Artikel

01.12.2025

Kreislaufwirtschaft: 5 Handlungsfelder für Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourcenschonung. Die Vision „Zero Waste“ setzt auf ein konsequentes Wertstoffmanagement und...

Kreislaufwirtschaft Ressourcen Ressourcenschonung Rezyklate Wertschöpfungskette Wertstoffe Whitepaper Wirtschaft Zero Waste Zirkuläre Wertschöpfung
Mehr erfahren
21.11.2025

Welding Processes for Aluminium Welding

Aluminium’s high strength-to-weight ratio makes it essential for weight-critical, safety-driven applications, but its intrinsic material properties complicate manufacturi...

Aluminium Aluminium Welding Construction Energy Heat Exchanger Laser Laser Beam Welding Material Properties MIG Photovoltaic Plasma Welding Process Properties PV Solar Solar Energy TIG Welding Wind Energy Wind Turbine
Read more
16.11.2025

Deutsche Aluminiumindustrie: Zukunft des Industriestandorts steht auf dem Spiel

Die deutsche Aluminiumindustrie steckt weiter in der Wachstumsschwäche. Produktionsdaten für das 3. Quartal 2025 zeigen, dass der wichtigste Aluminiumstandort Europas sei...

Aluminium Aluminiumhalbzeuge Aluminiumindustrie Beschäftigungsabbau Industrie Produktion Produktionsverlagerung Recycling
Mehr erfahren
16.11.2025

Förderung der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Die Landesregierung unterstützt mit dem Förderprogram „Ressource.NRW“ ab sofort kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Investitionen in ressourceneffiziente Prozesse s...

AC AM AR Berechnung Circular Economy CO2 Dies Economy Effizienz Einsparungen ERP EU Förderprogramm Information Investitionen IT K KMU Kohlenstoffdioxid Kreislaufwirtschaft Prozesse PU Recht Regierung Ressourcen Ressourceneffizienz Technik Technologie Technologien TIG Umwelt Unternehmen Veranstaltung Veranstaltungen Verfahren Wirtschaft
Mehr erfahren
StAlVac verbindet datengestützte Materialentwicklung, Additive Fertigung und Werkstoffinnovation – für die nächste Generation hybrider Leichtbauteile
15.11.2025

Datengestützte Materialentwicklung für den metallbasierten Leichtbau

Multimaterialbauteile aus Aluminium und Stählen mit geringer Dichte gelten als ein Schlüssel für den Leichtbau der Zukunft. Doch ihre Herstellung ist komplex und fehleran...

Additive Fertigung Aluminium Effizienz Hybridbauteile Laserstrahlauftragschweißen Leichtbau Polymere Werkstoffe Stahl
Mehr erfahren