Trendthema
In einem Pilotprojekt für einen europäischen Windenergieanlagen-Hersteller setzt TÜV NORD auf Drohnenunterstützung bei der sogenannten End-of-Warranty-Inspektion zum Ende der Garantie-Laufzeit. Per Drohne wird der komplette Betonturm abfotografiert; erfahrene TÜV NORD-Sachverständige werten die Bilder später aus. - © TÜV NORD
13.12.2022

TÜV NORD inspiziert Türme von Windenergieanlagen mit Drohnen

TÜV NORD inspiziert Türme von Windenergieanlagen mit Drohnen

Betonturmteile von Beton-Stahl-Hybridtürmen von Windenergieanlagen können nach einigen Jahren nach der Errichtung Auffälligkeiten im Material aufweisen. Doch weisen diese auf Schwachstellen hin oder sind sie noch als unkritisch einzustufen? In einem Pilotprojekt für einen europäischen Windenergieanlagen-Hersteller setzt TÜV NORD auf Drohnenunterstützung bei der sogenannten End-of-Warranty-Inspektion zum Ende der Garantie-Laufzeit. Per Drohne wird der komplette Betonturm abfotografiert; erfahrene TÜV NORD-Sachverständige werten die Bilder später aus. Mittelfristig soll auch eine automatisierte Bilderkennung zum Einsatz kommen, die auf Basis umfangreicher Trainingsdaten Bilder mit Auffälligkeiten vorsortiert, sodass die Sachverständigen die Aufnahmen noch gezielter sichten und bewerten können.

„Anfangs kleine Risse und Abplatzungen können später zu kritischen Schäden in der Betonstruktur führen. Daher ist eine Bewertung von Auffälligkeiten am Turm noch vor Ende der Garantiezeit wichtig, um diese beheben zu lassen“, erläutert Windenergie-Experte Michael Lange. Er verantwortet bei TÜV NORD die Remote-Inspection-Projekte für Erneuerbare Energien. Für diese Inspektion nun Drohnen einzusetzen, vereinfache die Bilderfassung und bedeute darüber hinaus eine höhere Arbeitssicherheit, da keine zusätzlichen Fachkräfte mit Seilzugangstechnik eingesetzt werden müssen, betont Michael Lange. „Wir arbeiten auch an einem System, mit dem die Drohne den Turm autonom abfliegen kann, so dass Aufträge in kürzerer Zeit abgeschlossen werden können."

Ein gutes Beispiel für die laufenden Innovationsprojekte, findet Alexander Ohff, Leiter des Segments Erneuerbare Energien bei TÜV NORD: „Wir setzen digitale Technologien wie Drohnen oder neue Softwarelösungen ein, um Dienstleistungen effizienter oder sicherer zu machen. Pilotprojekte evaluieren den Nutzen in der Praxis.“

Mit der drohnengestützten Inspektion wurden in diesem Jahr bereits 34 Windenergieanlagen des Herstellers bewertet und die Ergebnisse validiert. Das Verfahren wird nun auf zusätzliche Standorte ausgeweitet. Gespräche mit weiteren Herstellern und Windparkbetreibern laufen.

(Quelle: Presseinformation der TÜV NORD Group)

Schlagworte

DrohnentechnologieInspektionQualitätssicherungWindenergieWindenergieanlagen

Verwandte Artikel

Übergabe der Validizierung an OMI Innovation auf der WindEnergy Hamburg mit Idris Akbiyik, Mehmet Colak und Olaf Dostalek von OMI Innovation sowie Michael Lange und Markus Sinnigen von TÜV NORD (v.l.n.r.).
23.10.2024

TÜV NORD verifiziert erstmals Drohnensystem zur Inspektion von Windenergieanlagen

Ob drohnengestützte Verfahren zur Inspektion von Windenergieanlagen halten, was sie versprechen, prüft TÜV NORD anhand eines eigenen Standards.

Drohnen Inspektion Konformitätsbewertung Rotorblätter Windenergie Windenergieanlagen
Mehr erfahren
Laser-Thermografie-Prüfkopf mit variabler Optik zur Prüfung von Laser-Schweißnähten und für Beschichtungsprüfungen in automatisierten Anwendungen.
10.10.2024

edevis feiert 20-jähriges Firmenjubiläum

edevis feiert sein 20-jährigers Bestehen. Seit der Gründung hat sich das Unternehmen zu einer festen Größe im Bereich der bildgebenden, zerstörungsfreien Materialprüfung...

Bildgebung Prüfanlagen Prüfgeräte Prüftechnik Qualitätssicherung Thermografie Zerstörungsfreie Prüfung
Mehr erfahren
Die Qualität der Schweißnaht kann anhand des kurzen Schweißmoments beurteilt werden. Das Fraunhofer IDMT sucht in diesem Projekt nach der besten akustischen Sensorik, um die akustische Beurteilung zu automatisieren und eine Prozessüberwachung zu ermöglichen.
29.09.2024

KI für fehlerfreie Bolzenschweißverbindungen

Für mehr Sicherheit durch fehlerfrei geschweißte Bolzenverbindungen wurde das Forschungsprojekt QualiBolS gestartet, indem ein auf KI basierendes akustisches Überwachungs...

Bolzenschweißen KI Qualitätssicherung Schweißnähte Schweißtechnik Schweißverbindungen
Mehr erfahren
28.09.2024

Update: Merkblatt DVS 2916-3 „Prüfen von Widerstandspressschweißverbindungen“

Es gibt eine neue Fassung des Merkblatts DVS 2916-3 „Prüfen von Widerstandspressschweißverbindungen – Zerstörende Prüfung, schlagartig“.

Qualitätssicherung Schlagartige Zerstörende Prüfung Schweißverbindungen Widerstandspressschweißen Widerstandspressschweißverbindungen Zerstörende Prüfung
Mehr erfahren
21.09.2024

Rechenzentrum unter Rotorblättern

Die Idee ist bestechend und in höchstem Maße innovativ: Im ostwestfälischen Lichtenau hat WestfalenWIND zum zweiten Mal ein klimaneutrales Rechenzentrum in den Turm einer...

Nachhaltigkeit Windenergie
Mehr erfahren