Wirtschaft
© pexels.com/Foto von pixabay
19.02.2024

Verbesserter Zugang zu Fördermitteln für die Dekarbonisierung

BMWK verbessert Zugang zu Fördermitteln für die Dekarbonisierung in Industrie und Gewerbe: Novelliertes EEW-Förderprogramm startet

Die „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) trat am 15. Februar 2024 mit novellierten Förderrichtlinien in Kraft. Mit der Novelle wird das Antragsverfahren vereinfacht, mit dem Ziel, Unternehmen einen unbürokratischen Zugang zu Fördermitteln zu ermöglichen. Das heißt: Die bisher beihilferechtlich notwendige Berechnung der sogenannten Investitionsmehrkosten entfällt weitestgehend. Für bestimmte Anlagen wird ein neues, besonders einfaches Antragsverfahren eingeführt. Außerdem erhalten Unternehmen für Investitionen in zentrale Technologien zur Dekarbonisierung der Industrie einen Dekarbonisierungsbonus.

Bundesminister Robert Habeck: „Die Fortsetzung der Förderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) ist ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Herausforderung für die Industrie zur Erreichung der Klimaziele. Trotz angespannter Haushaltslage, kann die EEW auf hohem Niveau fortgeführt werden. Daher sorgen wir dafür, dass wir den Bürokratie-Aufwand für Unternehmen weiter senken. Wir beschleunigen so den Zugang zu Fördermitteln und erhöhen die Planungssicherheit für Unternehmen. Das schafft Anreize, die notwendigen Investitionen in den Klimaschutz anzugehen.“

Die EEW ist das Breiten-Förderprogramm zur Dekarbonisierung von Industrie und Gewerbe. Das Programm wurde 2019 eingeführt und verzeichnet seitdem ein starkes Wachstum. Neben Investitionen in Energie- und Ressourceneffizienz werden auch Projekte zur Elektrifizierung sowie Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff gefördert. Durch das breite Förderangebot ist die EEW sowohl bei großen Unternehmen als auch KMU beliebt.

Die wesentlichsten Neuerungen im Überblick:
  • Einführung eines Stufenmodells in Modul 4:
    • Stufe 1: bürokratiearme „Basisförderung“ für kleinere Effizienzmaßnahmen an vorgegebene Anlagen (z.B. Werkzeugmaschinen),
    • Stufe 2: höhere „Premiumförderung“ für Vorhaben mit mindestens 30% THG-Einsparung und
    • Stufe 3: zusätzlicher Dekarbonisierungsbonus für Vorhaben zur Elektrifizierung mit erneuerbarem Strom, außerbetrieblichen Abwärmenutzung sowie Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff;
  • Förderung der gesamten Investitionskosten ohne die bisher behilferechtlich notwendige und aufwendige Berechnung der Investitionsmehrkosten
  • Einführung einer Zinsverbilligung von bis zu 0,5 Prozentpunkten des Zinssatzes bei der KfW-Kreditförderung (ab 18. April 2024) und Anhebung des maximalen Kreditvolumens von 25 auf 100 Millionen Euro;
  • Erhöhung der maximalen Fördersumme von 15 auf 20 Millionen Euro pro Vorhaben in den Fördermodulen 2, 3, 4 und im Förderwettbewerb;
  • Reduktion der Förderquoten in den Modulen 1 bis 4, insbesondere für Prozesswärme aus Biomasse.

Die Finanzierung der EEW mit einem Bewilligungsvolumen von etwa 1 Mrd. Euro in 2024 ist auch nach der KTF-Neuaufstellung in Folge des BVerfG-Urteils gesichert

Förderanträge können ab dem 15. Februar beim BAFA für die Zuschussvariante und bei der KfW für die Kreditvariante mit Tilgungszuschuss gestellt werden. Anträge für Transformationspläne und den Förderwettbewerb können beim Projektträger VDI/VDE-IT gestellt werden.

(Quelle: Presseinformation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz)

Schlagworte

DekarbonisierungIndustriestandort DeutschlandUmweltschutzWirtschaftsstandort Deutschland

Verwandte Artikel

31.10.2025

Anmeldung zur GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST 2027 jetzt geöffnet

Vier Weltleitmessen, ein gemeinsames Ziel: die Zukunft der globalen Metall- und Gießereiindustrie gestalten.

Additive Fertigung Aluminium Automatisierung Dekarbonisierung Gießen Grüner Stahl Innovation Leichtbau Metallurgie Nachhaltigkeit Recycling Ressourceneffizienz Thermoprozesstechnik
Mehr erfahren
DVS Group
20.10.2025

DVS Forschung begrüßt Haushaltsneustart der Bundesregierung

„Der Bundeshaushalt 2025 – eine der größten Herausforderungen in diesem besonderen Wahljahr – steht. Damit können die Forschungsförderprogramme, die Innovationen in Deuts...

ABS AiF AM AR Bundeshaushalt Bundesregierung Dekarbonisierung Digitalisierung DIN Energie ERP EU Förderprogramm Förderprogramme Forschung Forschungsvereinigungen FTS Gemeinschaftsforschung IGF Industrieforschung Norm Regierung Schweißen TIG TSB Wirtschaft ZIM
Mehr erfahren
17.10.2025

Eural treibt die Zukunft der Automobilindustrie mit bleifreien Aluminiumlegierungen voran

Neue Standards und Anforderungen prägen die Automobilindustrie und treiben sie in Richtung leichterer, sichererer und nachhaltigerer Lösungen. Aluminium erweist sich dabe...

Aluminium Aluminiumlegierungen AM AR Automobilindustrie Automobilzulieferer Automotive Dekarbonisierung Emissionen Gase Getriebe IT K KI Komponenten Konstruktion Kreislaufwirtschaft Lebenszyklusanalyse Legierungen Leichtmetalle Licht Lieferanten PU Stahl Stanzen TIG Treibhausgase UV Werkstoffe
Mehr erfahren
29.08.2025

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN baut Brücken zwischen Kontinenten

Connecting Continents gehört zu den Highlights im neuen Future Hub der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN. Vertreter aus Brasilien, China, Marokko und der Slowakei geben Einblicke in...

Automatisierung Automobilindustrie Dekarbonisierung Digitalisierung Import Internationale Zusammenarbeit SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025
Mehr erfahren
Alexander Theinert vor seiner H2O-Anlage beim Betanken eines wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs
07.08.2025

Wie sich Nachhaltigkeit im Unternehmen rechnet

Ein Vorzeigeprojekt mit Vorbildcharakter: Die Belenus GmbH zeigt, wie sich Ökonomie und Ökologie vereinen lassen

CO2 Digitalisierung Energieeffizienz Energiemanagement Energieverbrauch Handwerksbetrieb Klima Klimaschutz Laser Lieferketten Messe Metall Metallverarbeitende Unternehmen MIG Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsbericht Photovoltaik Ressourceneffizienz Solarenergie Stickstoff TIG Umweltschutz Wasserstoff Windkraft
Mehr erfahren