Die Ausbildung in der Schweisstechnik ist in Zeiten des Nachwuchsmangels eine große Herausforderung. Anna Breuer, Head of Operations & Sales Coordinator bei Seabery, erläutert die Lösung Soldamatic. Diese Lösung unterstützt – basierend auf der Augmented Reality (Hyperreal-SIM-Technologie) – das Schweissen.
Was hat es mit der Hyperreal-SIM-Technologie auf sich?
Wir simulieren damit die Schweißerfahrung in der Ausbildung – und zwar so realitätsnah wie möglich. Schweißbrenner, Schweißhandschuhe und Schweißhelm sind wie üblich einsetzbar. Im Helm befindet sich anstatt der Scheibe ein Display. An der Düse des Schweissbrenners befinden sich QR-Codes. Durch diese Augmented Reality kann man das Werkstück anfassen und man sieht seine eigenen Hände und die Umgebung.
Welche Formen des Feedbacks sind möglich?
Der Brennerwinkel, der Schweißwinkel, die Geschwindigkeit und der Abstand werden angezeigt. Diese Indikatoren sind direkte Hilfen beim Schweissen und trainieren effizient das Muskelgedächtnis. Später in der Ausbildung lassen sich diese Hilfen abschalten. Des Weiteren kann der Ausbilder danebenstehen und Feedback geben. Über unsere E-Learning-Software kann er außerdem mehrere Schüler parallel beobachten und unterstützen.
Welchen Vorteil hat der modulare Aufbau von Soldamatic?
Auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN zeigen wir unsere Ausbildungslösung. Für die Industrie ist unsere Welding-Pro-Lösung sehr wichtig, weil wir hier noch mehr Realismus bieten. Sie verfügt über die Möglichkeit der Bereitstellung von digitalen Zwillingen. Für Firmen ist das vorteilhaft, zum Beispiel, wenn wiederholt dasselbe Werkstück geschweisst wird. Dies verringert den Materialverbrauch bei der Rezertifizierung von Industrieschweissern und schont damit die Umwelt.
Jeder Wissensstand kann also berücksichtigt werden?
Genau, Erstausbildung oder die Weiterbildung inklusive Rezertifizierung von Experten – es geht beides. Firmen, die neu einstellen oder auf Leiharbeit setzen, können testen, ob die Fähigkeiten des zukünftigen Mitarbeiters zum Unternehmen passen. Wir werden aber nie die traditionelle Berufsausbildung ersetzen können, sondern möchten sie sinnvoll ergänzen.
Was ist in der Zukunft noch möglich?
Aktuell erweitern wir unser Portfolio um eine weitere MINT-Lösung für Schüler im Alter von 11 bis 16 Jahren. Gleichzeitig richtet sich unsere Vision auf die Industrie. Wir möchten die Industrieschweisser, aber auch große Firmen noch besser unterstützen.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Quelle: Welding + Cutting Insider)
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