Wirtschaft
Wachstumskurve - © pixabay.de/geralt
15.01.2019

1,5% Wachstum in der deutschen Wirtschaft

Deutschlands Wirtschaft wächst weiter

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2018 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,5 % höher als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist damit das neunte Jahr in Folge gewachsen, das Wachstum hat aber an Schwung verloren. In den beiden vorangegangenen Jahren war das preisbereinigte BIP jeweils um 2,2 % gestiegen. Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass das deutsche Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre von +1,2 % liegt.

Tabelle zum preisbereinigten BIP 2018 - © Statistisches Bundesamt
© Statistisches Bundesamt

Wegen eines nur schwachen Kalendereffekts im abgelaufenen Jahr errechnet sich auch kalenderbereinigt eine BIP-Wachstumsrate von 1,5 %.

Tabelle zum preis- und kalenderbereinigten BIP 2018 - © Statistisches Bundesamt
© Statistisches Bundesamt
Wachstumsimpulse kamen im Jahr 2018 von Konsum und Investitionen

Positive Wachstumsimpulse kamen 2018 vor allem aus dem Inland: Sowohl die privaten Konsumausgaben (+1,0 %) als auch die staatlichen Konsumausgaben (+1,1 %) waren höher als im Vorjahr. Die Zuwächse fielen jedoch deutlich niedriger aus als in den letzten drei Jahren. Die preisbereinigten Bruttoinvestitionen legten insgesamt im Vorjahresvergleich um 4,8 % zu. In Ausrüstungen wurde 4,5 % mehr investiert als im Vorjahr. Die Bauinvestitionen stiegen um 3,0 %; vor allem in den öffentlichen Tiefbau wurde deutlich mehr investiert als ein Jahr zuvor. Die sonstigen Anlagen, zu denen unter anderem die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gehören, lagen um 0,4 % über dem Vorjahresniveau. Darüber hinaus haben sich im Jahr 2018 die Vorratsbestände in der Wirtschaft erhöht, was ebenfalls zum Wachstum beigetragen hat.

Die deutschen Ausfuhren stiegen im Jahresdurchschnitt 2018 weiter, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren: Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen waren um 2,4 % höher als 2017. Die Importe nahmen im gleichen Zeitraum mit +3,4 % stärker zu. Somit bremste der Außenbeitrag das deutsche BIP-Wachstum rein rechnerisch leicht (-0,2 Prozentpunkte).

Bruttowertschöpfung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gestiegen

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts konnten nahezu alle Wirtschaftsbereiche positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2018 beitragen. Erstmals seit fünf Jahren lag dabei die konjunkturelle Dynamik im Produzierenden Gewerbe unter der im Dienstleistungsbereich. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 1,5 %.
Überdurchschnittlich stark war der Zuwachs im Bereich Information und Kommunikation mit +3,7 % und im Baugewerbe mit +3,6 %.
Im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung mit +2,1 % ebenfalls überdurchschnittlich. Dagegen legte 2018 das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe), das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, mit +1,0 % unterdurchschnittlich zu.

Erneuter Höchststand bei der Zahl der Erwerbstätigen

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wurde im Jahresdurchschnitt 2018 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Nach ersten Berechnungen waren das rund 562 000 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Dieser Anstieg von 1,3 % resultiert hauptsächlich aus einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Wie schon in den Vorjahren glichen eine höhere Erwerbsbeteiligung sowie die Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland altersbedingte demografische Effekte aus.

Die staatlichen Haushalte erzielten einen Rekordüberschuss

Der Staat erzielte im Jahr 2018 einen Rekordüberschuss in Höhe von 59,2 Milliarden Euro (2017: 34,0 Milliarden Euro). Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen beendeten das Jahr nach vorläufigen Berechnungen zum fünften Mal in Folge mit einem Überschuss. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen errechnet sich für den Staat im Jahr 2018 eine Überschussquote von 1,7 %.

(Quelle: Pressemitteilung 018/2019 vom Statistischen Bundesamt)

Schlagworte

BIPWachstumWirtschaft

Verwandte Artikel

01.12.2025

Kreislaufwirtschaft: 5 Handlungsfelder für Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourcenschonung. Die Vision „Zero Waste“ setzt auf ein konsequentes Wertstoffmanagement und...

Kreislaufwirtschaft Ressourcen Ressourcenschonung Rezyklate Wertschöpfungskette Wertstoffe Whitepaper Wirtschaft Zero Waste Zirkuläre Wertschöpfung
Mehr erfahren
29.11.2025

Wie das europäische Normungssystem funktioniert

Das europäische Normungssystem sorgt dafür, dass in allen EU-Ländern einheitliche technische Regeln und Standards für Produkte und Dienstleistungen gelten – und auch ange...

Dienstleistungen DIN Entwicklung Europäische Union Norm Normung Richtlinien Technische Regeln Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft
Mehr erfahren
16.11.2025

Förderung der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Die Landesregierung unterstützt mit dem Förderprogram „Ressource.NRW“ ab sofort kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Investitionen in ressourceneffiziente Prozesse s...

AC AM AR Berechnung Circular Economy CO2 Dies Economy Effizienz Einsparungen ERP EU Förderprogramm Information Investitionen IT K KMU Kohlenstoffdioxid Kreislaufwirtschaft Prozesse PU Recht Regierung Ressourcen Ressourceneffizienz Technik Technologie Technologien TIG Umwelt Unternehmen Veranstaltung Veranstaltungen Verfahren Wirtschaft
Mehr erfahren
13.11.2025

Start der Online-Antragstellung im ZIM über die Förderzentrale Deutschland

Seit dem 3. November 2025 können ZIM-Anträge über das Online-Portal der Förderzentrale Deutschland gestellt werden. Damit ist eine vollständig digitale und kollaborative...

Datensicherheit Mittelstand Verwaltung Wirtschaft Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand ZIM
Mehr erfahren
Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer
11.11.2025

Pressestatement zu den Forschungsausgaben der Wirtschaft

Zu den gestern veröffentlichten Forschungszahlen des Stifterverbands äußert sich Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.

Anlagenbau Entwicklung Forschung Hightech Ingenieur Maschinenbau Statement Wirtschaft
Mehr erfahren