Trendthema
© stock.adobe.com/BigBlueStudio
15.09.2022

Die Cobots kommen!

Die Cobots kommen!

Eine reichelt-Umfrage zeigt den Siegeszug der Robotik und Cobots in deutschen Industrieunternehmen: Längst sind Roboter und smarte Helfer keine Seltenheit mehr in deutschen Betrieben. Dank der enormen Weiterentwicklung der Robotik stehen Unternehmen viele Möglichkeiten offen. Auch für kleine und mittelständische Unternehmen sind Roboter inzwischen erschwinglich und attraktiv. Dennoch scheint das volle Einsatzpotenzial noch nicht ausgeschöpft zu sein. reichelt elektronik hat hierzu mehr als 1.500 Unternehmen aus der Industrie – darunter 500 in Deutschland – befragt.

Ohne Roboter geht es nicht!

Darin sind sich zumindest die befragten Unternehmen einig. Ganze 96 Prozent stimmten zu, dass der Einsatz von Robotern dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass 85 Prozent der befragten Unternehmen auf Roboter setzen. Selbst unter kleineren und mittelständischen Unternehmen haben bereits mehr als 80 Prozent Roboter im Einsatz.

Als Tätigkeitsfeld wird mit fast 70 Prozent vor allem die Produktion und Fertigung genannt. Mit deutlichem Abstand werden auch vorbereitende Arbeitsschritte in der Produktion (45 Prozent) sowie Lagerlogistik (44 Prozent) angeführt. Daher ist die Hauptaufgabe von Robotern auch die Entlastung von Mitarbeitenden. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der befragten Unternehmen lässt seine Roboter körperlich schwere oder herausfordernde Aufgaben erledigen, weitere 38 Prozent lagern repetitive Tätigkeiten an die Maschinen aus.

Konkrete Arbeiten sind dabei:

• 43 Prozent Maschinen zusammenbauen oder beladen
• 41Prozent Packaufgaben
• 39 Prozent Fügearbeiten (Druckfügen, Kleben, Dichten, Rollfalzen)
• 37 Prozent Schneiden (Fräsen, Sägen, Lasern usw.)

Oder doch?

Obwohl sich Roboter in deutschen Unternehmen wachsender Beliebtheit erfreuen, sind ihre Einsatzgebiete klar umrissen. Nur 18 Prozent streben danach, alle Aufgaben in der Produktion zu automatisieren, während 39 Prozent nur eine geringe Anzahl an Aufgaben delegieren möchten. Hinzu kommt, dass eine der größten Schwierigkeiten für die Einführung von Robotern ist, dass die fraglichen Aufgaben besser von Menschen ausgeführt werden (46 Prozent). Eine ähnlich große Hürde (44 Prozent) stellen die hohen Anschaffungskosten dar. Damit die Implementierung von Robotern erfolgreich umgesetzt werden kann, wünschen sich deutsche Unternehmen vor allem Flexibilität von den smarten Maschinen. 86 Prozent finden es wichtig, dass der Roboter leicht und schnell (um)programmierbar ist. Ebenso sieht es über ein Drittel (36 Prozent) der Befragten als erfolgskritisch, dass bei der Auswahl von Robotern auf besonders vielseitige Anwendungsmöglichkeiten geachtet wird.

© reichelt elektronik
© reichelt elektronik
Am besten gemeinsam

Flexibilität und Vielseitigkeit sind besondere Vorteile kollaborativer Roboter, so genannter Cobots. Sie sind so konzipiert, dass Menschen mit ihnen interagieren und arbeiten. Im Gegensatz zu schweren Industrierobotern, die aus Sicherheitsgründen ihre Arbeit hinter Zäunen und Absperrungen verrichten, sind Cobots für die Zusammenarbeit gedacht. In der Industrie wird dieses Konzept begeistert aufgenommen. Bereits die Hälfte der Industrie-Unternehmen gibt an, mit Cobots zu arbeiten und gut ein Viertel plant die Anschaffung in den nächsten 12 Monaten. Besonders in mittelständischen Betrieben ist ein deutlicher Trend für Investitionen in Cobots ersichtlich.

Laut Angaben der Befragten werden auch die kollaborativen Roboter in ihrer Mehrheit (63 Prozent) in der Produktion und Fertigung eingesetzt. Allerdings werden sie mit 48 Prozent deutlich öfter für die Qualitätsprüfung von Produkten eingesetzt als andere Roboter (30 Prozent). Dies liegt vermutlich daran, dass Unternehmen bei der Qualität ihrer Produkte mehr einem Mensch-Maschine-Gespann vertrauen als diese Aufgabe gänzlich zu automatisieren.

Fazit

Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen arbeitet bereits mit Robotern. Allerdings fokussiert sich das Einsatzgebiet bisher vor allem auf die Fertigung und Produktion. Die Erfahrungen der Unternehmen mit bestehenden Robotern sind durchweg positiv. So halten 87 Prozent der Befragten die schlauen Helfer für leicht bedienbar. Auch die Implementierung von neuen Robotern verläuft im Großteil der Unternehmen (77 Prozent) reibungslos.

„Roboter haben in den letzten Jahren enorme Entwicklungsschritte gemacht. Sie sind kleiner, kompakter, schlauer und vielseitiger geworden. Gerade Cobots überzeugen auch kleinere und mittelständische Unternehmen mit ihrer Flexibilität. Damit setzen sie den Siegeszug der Robotik fort und helfen Unternehmen jeder Größe, die Produktivität zu steigern und zuverlässig zu produzieren“, schlussfolgert Tobias Wölk, Produktmanagement Automatisierungstechnik bei reichelt elektronik. „Cobots bieten den Unternehmen ganz besondere Möglichkeiten, gemeinsam mit Menschen die heutigen Herausforderungen in der Produktion zu lösen.“

(Quelle: Presseinformation der reichelt elektronik GmbH & Co. KG)

Schlagworte

CobotsElektronikindustrieFertigungIndustriestandort DeutschlandKMUProduktionRobotikWettbewerbsfähigkeit

Verwandte Artikel

Der Werkstückwechsel erfolgt schnell und paarweise, was die Be- und Entladezeit minimiert und für maximale Produktivität sorgt.
24.04.2024

Mit Robotern gegen den Personalmangel

Bei einem Anbieter von Produkten für Sanitär, Heizungs- und Kühlungsanlagen automatisieren Yaskawa-Roboter Bearbeitungszentren samt angeschlossener Teilereinigungsanlage...

Automation Bearbeitung Industrielle Teilereinigung Robotik Schweißkonstruktionen
Mehr erfahren
20.04.2024

Industrie offen, aber noch zurückhaltend bei Manufacturing-X

Geht es nach der deutschen Industrie, sollen künftig Daten eine zentrale Rolle in der Produktion spielen. Jedes dritte Unternehmen geht davon aus, dass der Datenaustausch...

Daten Industrie 4.0 Manufacturing-X Produktion
Mehr erfahren
18.04.2024

Deutsche Industrie: Materialverfügbarkeit stabilisiert – Lieferketten wappnen

Das ifo Institut berichtet, dass sich die Materialverfügbarkeit in Deutschland erheblich verbessert hat. Die Kloepfel Group empfiehlt den Unternehmen, sich für zukünftige...

Chemische Industrie Elektrische Ausrüstungen Industriestandort Deutschland Lieferketten Maschinenbau Materialverfügbarkeit
Mehr erfahren
17.04.2024

Thüringer Zentrum für Maschinenbau: Investition in die Zukunft

Mit Fördermitteln in Höhe von sechs Millionen Euro kann das Thüringer Zentrum für Maschinenbau seine Zukunftsstrategie hin zu energie- und materialschonenden Produktionst...

Automobilzulieferindustrie Energieeffizienz Fertigungskette Kreislaufwirtschaft Kunststofftechnik Kunststoffverarbeitung Maschinenbau Materialeffizienz Metallverarbeitung Produktion Produktionstechnologie Prozesskette
Mehr erfahren
15.04.2024

Großauftrag für KUKA: Mehr als 700 Roboter für Volkswagen in Spanien

KUKA und Volkswagen haben eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von mehr als 700 Robotern in diesem und den kommenden beiden Jahren geschlossen.

Automation Automobilindustrie Karosseriebau Robotik
Mehr erfahren