Die Gute Form 2021: Deutschlands beste Metallgestalter ausgezeichnet
Marius Römlein (23 Jahre) gewinnt das Finale im Bundeswettbewerb „Die Gute Form – Gestaltung im Metallhandwerk“. Die Sieger wurden in einer Online-Live-Preisverleihung am 09. April 2021 ausgezeichnet.
Die Preisverleihung, die sonst traditionell auf der Internationalen Handwerksmesse München stattfindet, wurde aufgrund der aktuellen Situation am 09.04.2021 online durchgeführt. „Auch in dieser außergewöhnlichen Zeit konnten wir drei Siegerinnen und Sieger ehren, die mit ihren Arbeiten Stücke von herausragender Qualität geschaffen haben“, lobte Michael Stratmann, Jurymitglied und Vorsitzender der Bundesfachgruppe Metallgestaltung die Arbeit der Nachwuchs-Gestalterinnen und -Gestalter im Metallhandwerk.
Die Preisträger
Platz 1: Marius Römlein (Bayern)
Marius Römlein, 23 Jahre, Ausbildungsbetrieb Schmiede Erwin Hardwig, 87600 Kaufbeuren
Gesellenstück: Wandgarderobe Fakir
Begründung der Jury: Marius Römlein erhält den 1. Preis für seine innovative Wandgarderobe „Fakir“. Die Wandgarderobe besticht laut Jury durch ihre klare geometrisch reduzierte Körperform. Wichtiger Gestaltungsbestandteil sei die Formgebung der einzelnen „Nägel“, denen durch das Schmieden Spannung und Bewegung eingehaucht wurde. Dies lässt einen Kontrast zum sonst so funktionellen, konstruktiven Körper entstehen. Als Designobjekt gedacht, lässt die Garderobe im ausgeklappten Zustand eine hohe Auslastung zu. Laut Jury ist es Herrn Römlein gelungen, Funktion und Ästhetik sinnvoll in einem Werkstück zu kombinieren.
Platz 2: Mia-Lisa Hauser (Niedersachsen)
Mia-Lisa Hauser, 27 Jahre, Ausbildungsbetrieb Dipl.-Designerin Petra Schmalz, 21255 Kakentorf-Bötersheim
Begründung der Jury: Mia-Lisa Hauser erhält für ihre Arbeit den zweiten Preis. Mit einem sehr feinen Gefühl für Maß, Proportion und Materialkombination wurde eine Leuchtenidee umgesetzt, die handwerklich vorzüglich gelungen ist. Eine schwere runde Scheibe nimmt einen senkrechten Rundstab auf, über welchen ein geschmiedeter Rundstab mittels traditioneller Lochungstechnik gestülpt wurde. In die Leuchtenschale ist ein modernes Leuchtmittel inklusive Batterie eingesetzt. Über eine Fernbedienung kann das Licht geschaltet werden. Frau Hauser überzeugte die Jury u.a. mit der klaren Formensprache.
Platz 3: Stefan Herzog (Bayern)
Stefan Herzog, 27 Jahre, Ausbildungsbetrieb Uwe Weber u. Roland Hermann, 90579 Langenzenn
Begründung der Jury: Den dritten Preis erhält Stefan Herzog für eine Wandgarderobe. Diese besteht aus einem Winkelstahl, der zu einem U gebogen wurde. Über zwei Scharniere ist die Garderobenplatte montiert. Aus dieser sind rundförmige Haken ausgebogen, wechselseitig nach innen und nach außen. Bei kleinerem Bedarf bleibt die Hakenplatte geschlossen und kann so an fünf Haken Kleidungsstücke auf-nehmen. Bei erweitertem Bedarf wird die Garderobe aufgeklappt, so dass weitere fünf Haken zur Verfügung stehen. Das hohe Niveau der handwerklichen Realisierung beeindruckte die Jury. Die Materialwahl, die formale Gestaltung und die Proportionen zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung.
Am Bundeswettbewerb haben acht junge Metallgestalterinnen und Metallgestalter teilgenommen. Ihre Stücke wurden in einem Katalog veröffentlicht: