Kommentar
© pixabay.com/旭刚 史
24.06.2020

DIHK: Betriebe schnell über Details zum Ausbildungsprogramm informieren

DIHK: Betriebe schnell über Details zum Ausbildungsprogramm informieren

Stv. DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks zum heute im Bundeskabinett beratenen Ausbildungsprogramm der Bundesregierung: „Wir stehen vor den entscheidenden Wochen für die Entwicklung des Ausbildungsmarktes in diesem Krisenjahr. Viele Ausbildungsbetriebe befinden sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und leiden unter Liquiditätsengpässen. Daher ist es gut, dass die Bundesregierung nun ein Paket zur Unterstützung auf den Weg bringt, das in der Allianz für Aus- und Weiterbildung und im Koalitionsausschuss verabredet wurde.

Die angekündigte Ausbildungsprämie kann eine gute Motivation für kleine und mittlere Betriebe sein, auch unter schwierigen Bedingungen ihre Ausbildungsanstrengungen aufrecht zu erhalten. Das Instrument kann aber nur zusammen mit anderen Aktivitäten wirken. In den Sommermonaten kommt es entscheidend darauf an, noch suchende Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen, zum Beispiel über virtuelle Speed Datings der IHKs oder andere digitale Formate. In der zentralen Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammern gibt es ebenfalls noch viele offene Stellen.

Besonders wichtig ist es, Unternehmen die Sorge zu nehmen, im Fall von Kurzarbeit mit den Kosten der Ausbildung alleine dazustehen. Die vorgesehene Förderung ist daher richtig. Sie kann perspektivisch ein Sicherheitsnetz für Betriebe sein, wenn sie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Wichtig wäre aber, diese Regelung auf Betriebe aller Größenklassen auszuweiten und auch noch für 2021 zu ermöglichen. Denn viele Unternehmen können die Entwicklung bis dahin nicht abschätzen und sorgen sich um Rückschläge im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung. Eine gewisse Absicherung gegen dieses Ausbildungsrisiko würde helfen, Betriebe in dieser unsicheren Phase zur Ausbildung zu ermutigen.

Bei der Förderung von Verbund- und Auftragsausbildung muss die Kooperation von Betrieben Vorrang haben. Finanzielle Unterstützung sollte nicht zur Etablierung neuer Trägerstrukturen führen, die später nicht mehr gebraucht werden. Eine Ausbildung direkt in der betrieblichen Praxis, wenn auch nicht immer im Wunschberuf, ist zielführender als die Qualifizierung in einer Lehrwerkstatt. Betriebliche Einstiegsqualifizierungen sind vor allem für Leistungsschwächere eine gute Brücke in eine betriebliche Ausbildung.

Nun müssen die Betriebe sehr rasch über die Details der Umsetzung informiert werden. Sonst wächst die Gefahr, dass Unternehmen abwarten und zunächst keinen weiteren Ausbildungsvertrag abschließen. Die Industrie- und Handelskammern werden gerne unterstützen.“

(Quelle: Presseinformation des DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.)

Schlagworte

Corona-HilfeCorona-KriseFachkräftemangelFachkräftesicherung

Verwandte Artikel

29.09.2025

Stahlbau im Wandel: Flexibel bleiben bei weniger Fachkräften

Wer heute im Schweißumfeld bestehen will, braucht maximale Flexibilität bei minimalem Aufwand. Doch wie soll das gelingen, wenn die Branche schon seit Jahren mit einem ak...

Automatisierung Cobot Digitalisierung Fachkräfte Fachkräftemangel Flexibilität Schweißen Schweißtechnik
Mehr erfahren
Anne David und Christopher Stark (rechts) gehören zu den erfolgreichen Absolventen der SKZ-Weiterbildung Fachkraft Kunststoffverarbeitung
24.08.2025

Weiterbildung, die wirklich was bringt

Das SKZ bietet praxisnahe Abschlüsse, um dem Fachkräftemangel in der Kunststoffbranche entgegenzuwirken.

Fachkräftemangel Kunststoffverarbeitung Weiterbildung
Mehr erfahren
20.08.2025

Politik trifft Praxis: Gemeinsam für die Zukunft des Stahlbaus

Mi der bundesweiten Kampagne Berufe im Stahlbau von bauforumstahl und dem Deutschen Stahlbau-Verband soll jungen Menschen Lust auf eine Karriere im Stahlbau gemacht werde...

Fachkräftemangel Handwerk Klimaneutralität Nachwuchsförderung Nachwuchskräfte Stahlbau Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
26.06.2025

Fachkräftemangel trotz Flaute – Frauen sind Schlüssel zur Lösung

Trotz Konjunkturflaute bleiben die Engpässe bei Ingenieur- und IT-Fachkräften. Die Steigerung des Frauenanteils ist ein Schlüssel zur Fachkräftesicherung.

Fachkräftemangel Fachkräftesicherung Ingenieur IT MINT Wirtschaft
Mehr erfahren