Wirtschaft
© bfs
20.08.2025

Politik trifft Praxis: Gemeinsam für die Zukunft des Stahlbaus

Zwischen Funkenflug und Maschinenlärm wurde es bei Wurst Stahlbau in Bersenbrück filmreif: Für die bundesweite Kampagne Berufe im Stahlbau von bauforumstahl und dem Deutschen Stahlbau-Verband rückten Kameras, Scheinwerfer und Interviewteams an. Ziel der Kampagne: Jungen Menschen Lust auf eine Karriere im Stahlbau machen und damit einer Schlüsselbranche den Rücken stärken. Mit vor Ort: Bundestagsabgeordneter Lutz Brinkmann, der gemeinsam mit Christian Wurst, Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands und Gregor Machura, Hauptgeschäftsführer des Verbands, über Fachkräfte, Wettbewerbsfähigkeit und die klimaneutrale Zukunft der Branche sprach.

Wurst Stahlbau setzt ein positives Zeichen gegen den Fachkräftemangel: Zwölf neue Auszubildende starten hier 2025 ins Berufsleben, sechs davon in einem handwerklichen Beruf: Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik.

„Wir brauchen noch mehr junge Menschen, die sich für eine Ausbildung entscheiden. Handwerk und Industrie bieten nicht nur hervorragende Karrierechancen und sichere Jobs, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur wirtschaftlichen Stärke und zur nachhaltigen Transformation unseres Landes“, betont Christian Wurst, Inhaber von Wurst Stahlbau und Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbands.

Christian Wurst - © bfs
Christian Wurst © bfs

Deshalb wurde das Unternehmen zum Drehort für die bundesweite Kampagne Berufe im Stahlbau. Ziel dieser Initiative ist es, jungen Menschen Lust auf eine Karriere im Stahlbau zu machen und damit einer ganzen Branche den Rücken zu stärken. Gedreht wurde direkt in der Produktion bei Wurst Stahlbau. Mit dabei war auch der frisch in den Bundestag eingezogene Lutz Brinkmann, Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. Ihm war es wichtig, in Bersenbrück persönlich dabei zu sein, um zuzuhören, Erfahrungen aus der Praxis mitzunehmen und den Dialog mit den Unternehmen und den jungen Auszubildenden zu vertiefen. Für Brinkmann ist der Fachkräftemangel eine große und wichtige politische Herausforderung, denn ohne ausreichend qualifizierte Nachwuchskräfte können Betriebe weder wachsen noch langfristig erfolgreich ausbilden.

„Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft, vor allem auch im ländlichen Raum. Damit Unternehmen aber auch in Zukunft ausbilden können, müssen wir ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern“, betont er.

Dazu gehören aus seiner Sicht schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, der Abbau von Bürokratie und gezielte Investitionsanreize. Gleichzeitig will er die Zukunft des Stahlbaus stärken, als wichtigen Industriezweig, der Arbeitsplätze schafft, Innovation vorantreibt und zur regionalen Wertschöpfung beiträgt.

 

Lutz Brinkmann - © Lutz Brinkmann/ Hermann Pentermann
Lutz Brinkmann © Lutz Brinkmann/ Hermann Pentermann

Gregor Machura, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Stahlbau-Verbands, unterstreicht die Bedeutung des Termins: „Wir brauchen Kampagnen für unsere Branche, aber brauchen auch den direkten Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Verbänden. Daher freue ich mich, dass Herr Brinkmann dabei war. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir Lösungen für Themen wie den Fachkräftemangel finden.“

Gregor Machura - © bfs
Gregor Machura © bfs
Dialog zwischen Politik, Verband und Unternehmen

Im Gespräch zwischen Christian Wurst, Lutz Brinkmann und Gregor Machura wurde deutlich: Politik, Verbände und Unternehmen verfolgen gemeinsame Ziele – entscheidend ist ihre schnelle und verlässliche Umsetzung.

Der Deutsche Stahlbau-Verband sprach zudem über aktuelle Themen wie die Einführung sogenannter Leitmärkte für CO2-reduzierte Stahlprodukte, verbindliche Quoten für klimaneutralen Stahl und eine spürbare Entlastung bei den Stromkosten für energieintensive Betriebe. Diese Maßnahmen sollen klimafreundlichen Stahl wettbewerbsfähig machen und sind ein Schlüssel zur klimaneutralen Industrie.

V. l. n. r. Lutz Brinkmann, Gregor Machura, Christian Wurst - © bfs
V. l. n. r. Lutz Brinkmann, Gregor Machura, Christian Wurst © bfs

Kürzere Genehmigungsverfahren sorgen dafür, dass schneller gebaut werden kann. Günstigere Energiepreise entlasten nicht nur große Betriebe, sondern sichern auch Arbeitsplätze. Lutz Brinkmann betonte: „Wir brauchen keine Ankündigungspolitik, sondern konkrete Gesetzgebung, die bei den Unternehmen ankommt.“ Christian Wurst ergänzte, wie wichtig es sei, dem Mittelstand Raum für Investitionen in moderne, umweltfreundliche Produktionsverfahren zu geben. Gregor Machura unterstrich die Bedeutung einer verlässlichen Industriepolitik, die Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Mittelstandsförderung zusammendenkt.

Am Ende waren sich alle drei einig: Nur wenn Wirtschaft, Politik und Verbände gemeinsam handeln, kann der Stahlbau in Deutschland nicht nur bestehen, sondern als Vorreiter für klimafreundliche Industrieproduktion weltweit Maßstäbe setzen.

(Quelle: bauforumstahl e.V.)

Schlagworte

FachkräftemangelHandwerkKlimaneutralitätNachwuchsförderungNachwuchskräfteStahlbauWettbewerbWirtschaft

Verwandte Artikel

Fraunhofer-Präsident Holger Hanselka (2.v.r.) begrüßt Bundeskanzler Friedrich Merz (l.) während des Besuchs am Fraunhofer IOF.
05.12.2025

Bundeskanzler zu Gast am Fraunhofer IOF

Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Rahmen seines Antrittsbesuches in Thüringen am 02.12.2025 das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena be...

Bundesregierung Forschung Innovationskraft Quantencomputer Quantenkommunikation Quantentechnologie Wertschöpfung Wettbewerb
Mehr erfahren
04.12.2025

Fokus auf die nächste Generation von Schweißern: Derik Bartel

In unserer neuen Serie stellen wir junge Schweißer vor und und erfahren mehr über ihre Wege in den Beruf, ihre Motivationen und Hintergründen. Lernen Sie Derik Bartel ken...

Handwerk Interview Jugend schweißt Nachwuchs Schweißen SCHWEISSEN & SCHNEIDEN Schweißer
Mehr erfahren
01.12.2025

Kreislaufwirtschaft: 5 Handlungsfelder für Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourcenschonung. Die Vision „Zero Waste“ setzt auf ein konsequentes Wertstoffmanagement und...

Kreislaufwirtschaft Ressourcen Ressourcenschonung Rezyklate Wertschöpfungskette Wertstoffe Whitepaper Wirtschaft Zero Waste Zirkuläre Wertschöpfung
Mehr erfahren
29.11.2025

Wie das europäische Normungssystem funktioniert

Das europäische Normungssystem sorgt dafür, dass in allen EU-Ländern einheitliche technische Regeln und Standards für Produkte und Dienstleistungen gelten – und auch ange...

Dienstleistungen DIN Entwicklung Europäische Union Norm Normung Richtlinien Technische Regeln Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft
Mehr erfahren
25.11.2025

Digitale Werkzeugverwaltung

In vielen Unternehmen gehört Werkzeug zu den unentbehrlichen Betriebsmitteln. Deswegen ist eine strukturierte Werkzeugverwaltung wichtig.

Betriebsmittel Handwerk Software Verwaltung Wartung Werkzeug
Mehr erfahren