Die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025 in Essen hat begonnen und am ersten Messetag wurde sofort ein relevantes Thema der Branche gesetzt. In seinem Fachvortrag metaFacuring: Fortschrittliche Digitalisierung für die industrielle Fertigung stellte Hannes Hinterbichler von Fronius aktuelle Ergebnis aus einem kollaborativem Forschungsprojekt vor.
Nach 3 Jahren Laufzeit werden Ergebnisse präsentiert
Fronius trägt seinen Teil dazu bei und ist Partner im EU-finanzierten Projekt metaFacturing. Data and metadata for advanced digitalization of manufacturing industrial lines. Das Projekt läuft seit 3 Jahren.
Während der Forschungsarbeit werden an einer Produktionslinie Schweissprozessdaten erfasst und mit den Projektpartnern geteilt. Basierend auf den Schweissprozesssignalen lassen sich etwa Informationen für die Früherkennung von Fehlern und Anomalien ableiten. So werden die Kosten für die spätere Qualitätskontrolle reduziert, sowie der Ausschuss reduziert. Gleichzeitig ermöglichen die Daten das Training von Machine-Learning-Modellen zur Vorhersage der Schweißnahtqualität. Stichwort: predictive maintenance.
Datennutzung: Rückverfolgung und Qualität sind ausschlagend
Zum Abschluss seines Vortrags formulierte Hannes Hinterbichler seine zentrale Botschaft: Wenn im Schweissprozess Daten anfallen, warum sollte man sie dann nicht auch nutzen? Die potenziel-len Effizienzsteigerungen hängen dabei unmittelbar von der Rückverfolgung (tracability) und der Qualität der Daten ab. Die aktuellen Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass hochwertige Informationen hinreichend in den Prozessdaten vorliegen.
Die Praktikabilität und ein konkreter Mehrwert für die Unternehmen – das ist immer eine Herausforderung für Forschungsprojekte. Am Messestand von Fronius in Halle 3 B 63.1 findet sich ein deshalb Demonstrator. Hier können sich interessierte Messebesucher die Ergebnisse aus dem Projekt einsehen und die Daten eigenständig erkunden.
Kollaboration ist der Schlüssel
Fronius ist einer von insgesamt 12 Projektpartnern. Hannes Hinterbichler betonte die Bedeutung von Kollaborationen. Folgerichtig kamen die Projektpartner auf der Standbühne ebenfalls zu Wort.
Roxana Holom, Data Science Project Manager & Researcher von RISC Software GmbH erklärte: „Kommunikation ist der Schlüssel“. Sie habe als Data Scientist ihre KI-Blase verlassen müssen und brauchte Klarheit über die Motive der Projektpartner. „Ich musste wissen: Warum möchtet ihr KI einsetzen?“ Dabei ging es um die Frage, welche KI für die erfassten Daten im Projekt geeignet ist. Vertrauen in die Partner und klärende Fragen waren für Roxana Holom ausschlaggebend für den vorliegenden Ergebnisse.
Matteo Kirchner, Research Manager an der KU Leuven in Belgien zog das wichtigste Fazit für das Projekt, indem er auf die Rolle der Forschung insgesamt einging: „Es geht darum, Menschen zu verbinden. Wir wollen Forschung nicht für uns betreiben, sondern wir möchten der Industrie dienen und lernen: Was kann man besser machen?“
Für die Zukunft der industriellen Fertigung ist die Digitalisierung weiter von großer Bedeutung. Es lohnt sich also weiter am Ball zu bleiben. Projekte wie metaFacturing stehen sinnbildlich für diese Mentalität.
(Quelle: Welding+Cutting Insider)
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