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25.07.2020

Qualitätskriterien für E-Learning-Formate

Qualitätskriterien für E-Learning-Formate

E-Learning,das Lernen und Lehren mit digitalen Medien, ist aus der betrieblichen Weiterbildung nicht mehr wegzudenken. Viele E-Learning-Formate, wie Podcasts, Webinare oder Erklärvideos, werden kostenlos im Internet angeboten. Die Qualität dieser kostenlosen E-Learning-Angebote ist jedoch sehr unterschiedlich – sowohl mit Blick auf die didaktische Aufbereitung als auch auf die Lerninhalte. Das KOFA erklärt , wie Sie gute, kostenlose E-Learning-Angebote erkennen können.

1. Kriterium: Der Ursprung des E-Learning Formats

Hinter jedem E-Learning-Format steht eine Person oder Institution. Sei es der Moderator oder die Moderatorin eines Webinars oder die Produzentin oder der Produzent eines Lernvideos. Prüfen Sie zunächst, ob diese angegeben sind. Falls dies nicht der Falls ist, kann das daraufhin deuten, dass das E-Learning-Angebot qualitativ nicht sehr hochwertig ist. Informieren Sie sich anschließend über die Person oder Institution hinter dem E-Learning-Format. Bei Ihrer Recherche sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:

  • Passen die Qualifikationen und Referenzen der Person mit dem Lernthema zusammen?
  • Deckt sich das Lernthema mit der inhaltlichen Ausrichtung der Institution?
  • Hat die Person oder die Institution schon häufiger Lernmaterialien zum gleichen Thema erstellt?

Zudem sollten Sie die Unabhängigkeit der Herstellenden im Blick haben. E-Learning-Formate, die kostenlos von Unternehmen angeboten werden, sind häufig mit einem Werbeaspekt und kommerziellen Absichten verbunden. Diese digitalen Lernangebote können trotzdem sehr hochwertig sein, der Werbeaspekt sollte jedoch beim Lernen im Hinterkopf behalten werden.

2. Kriterium: Detaillierte Beschreibung des E-Learning Formats

Zu einem guten E-Learning-Angebot gehört auch eine kurze Beschreibung des Formates. Sie gibt Auskunft über die Zielgruppe, den Lerninhalt und bei längeren Formaten, wie Online-Kursen, die Gliederung. Falls alle diese Punkte gegeben sind, spricht dies für ein strukturiertes Vorgehen bei der Erstellung des E-Learnings und damit für ein qualitativ hochwertiges Produkt.

3. Kriterium: Bewertungen der bisherigen Teilnehmendes zum E-Learning-Format

Bei einigen E-Learnings gibt es die Möglichkeit für Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kommentare und/ oder Bewertungen („Likes“) abzugeben. Nehmen Sie sich die Zeit diese durchzusehen. Verschaffen Sie sich nicht nur einen Gesamteindruck, sondern lesen Sie auch die Gründe für schlechte Bewertungen. Fehlt beispielsweise ein Inhalt, der für Sie nicht relevant ist, kann das E-Learning-Angebot für Sie trotz einiger schlechter Bewertungen sehr gut geeignet sein.

Generell spricht es für das digitale Lernformat, wenn es eine Möglichkeit zur Bewertung gibt. Dies zeigt, dass den Lehrenden das Feedback der Lernenden wichtig ist und sie die Lernformate kontinuierlich verbessern möchten. Falls sich online keine Bewertungen finden lassen oder Sie gerne weitere Meinungen zum E-Learning-Format hören möchten, können Sie sich auch in Ihrem Netzwerk umhören. Vielleicht kann ein anderes Unternehmen bereits über Erfahrungen mit dem E-Learning-Format berichten.

pixabay.com/Sandra Schön
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4. Kriterium: Vorhandensein einer Ansprechperson für Fragen zum E-Learning-Format

Bei vielen E-Learning-Formaten findet keine direkte Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden statt. Natürlich können bei den Lernenden trotzdem Fragen oder Anmerkungen zum Lernstoff aufkommen. Ein Qualitätskriterium von digitalen Lernformaten ist deshalb, ob es eine Kontaktperson bzw. eine Kontaktmöglichkeit für die Lernenden gibt.

5. Kriterium: Aktualität der Inhalte des E-Learning-Formats

Dieses Kriterium ist nicht bei jedem, jedoch bei vielen Lernthemen wichtig. Bei einem E-Learning-Kurs, der die Grundlagen der Elektrotechnik behandelt, ist es nicht so relevant, ob er vor zwei oder vor fünf Jahren erschienen ist. Die Themen, die der Kurs behandelt, sind zu einer hohen Wahrscheinlichkeit noch aktuell. Anders sieht es bei Lernthemen aus, die einer hohen Entwicklungsgeschwindigkeit unterliegen. Das Erscheinungs- oder Aktualisierungsdatum von E-Learning-Angeboten, die sich beispielsweise mit Datenschutz oder 3D-Metall-Druck beschäftigen, sollte nicht mehr als ein bis zwei Jahre zurückliegen.

6. Kriterium: Regelmäßigkeit der Ausstrahlung und Bestehensdauer des E-Learning-Formats

Es gibt E-Learning-Formate, die wiederholt erscheinen. Hierzu zählen beispielsweise Podcasts. Diese Audio- oder Videobeiträge vermitteln in mehreren Folgen Inhalte zu einem übergeordneten Thema. Auch Web-Seminare finden häufig nicht als Einzelveranstaltung, sondern in einer Reihe statt.

Bei dieser Art von E-Learning lohnt es sich nachzuvollziehen, wie regelmäßig die letzten Termine stattfanden. Fielen bereits angekündigte Veranstaltungen mehrmals aus oder werden Termine und andere Details ständig geändert, kann das auf weniger engagierte Anbieter oder eine geringe Nachfrage hinweisen. Das langjährige Bestehen eines E-Learning-Angebots oder -Anbieters kann auf deren Qualität hindeuten, da sie sich bereits in der Praxis bewährt haben. Natürlich können aber auch neue E-Learning-Angebote sehr gut sein.

7. Kriterium: Abschlussquote des E-Learning-Formats

Falls Sie sich für MOOCs, also kostenlose, mehrwöchige Online-Kurse, interessieren, macht es Sinn sich die Abschlussquoten des E-Learning-Kurses anzusehen. Diese gibt die Anzahl der Personen an, die den Kurs begonnen und dann bis zum Ende durchgeführt haben. Höhere Abschlussquoten sind dabei ein gutes Zeichen, da sie auf eine hohe didaktische Qualität des E-Learning-Kurses hinweisen. Lassen Sie sich jedoch von niedrigen Abschlussquoten nicht abschrecken, Quoten im einstelligen Prozentbereich sind eher die Regel als die Ausnahme. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnuppern nur in die Online-Kurse rein oder interessieren sich von Anfang an nur für einen bestimmten Kursteil und ziehen so die Quote nach unten.

(Quelle: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung – KOFA)

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