Management
© stock.adobe.com/Birgit Reitz-Hofmann
14.08.2022

Rechnungen werden digitaler, aber Belege kommen oft noch auf Papier

Rechnungen werden digitaler, aber Belege kommen oft noch auf Papier

Digitale Rechnungen setzen sich in der deutschen Wirtschaft immer stärker durch, aber bei Belegdaten wie Bestellungen, Lieferscheinen oder Ausschreibungen fällt der Abschied vom Papier immer noch schwer. So sagen fast drei Viertel (71 Prozent) der Unternehmen, dass digitale Rechnungsdaten für sie eine große Relevanz haben, aber nur 44 Prozent geben das für elektronische Belegdaten an. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 1.102 Unternehmen ab 20 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Strukturierte Beleg- und Rechnungsdaten haben das Potenzial, weitere Teile der Financial Supply Chain medienbruchfrei abzubilden und zu automatisieren“, sagt Nils Britze, Bereichsleiter Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom. „Dies führt zu Effizienzgewinnen und birgt erhebliches Innovationspotenzial. Insbesondere sind damit geringere Kosten verbunden, zum Beispiel für Porto, Papier und Druck, aber auch für die Aufbewahrung der Unterlagen.“

In einem jetzt veröffentlichten gemeinsamen Papier „Elektronische Beleg und Rechnungsdaten im Jahr 2022“ von Bitkom und dem Forum elektronischer Rechnung Deutschland (FeRD) wird zudem darauf hingewiesen, dass medienbruchfreie und integrierte Bereitstellung von Angebotsinformationen den Bestell-bzw. Beschaffungsprozess aus Sicht des Einkäufers vereinfachen und beschleunigen und so den Absatz beim Verkäufer erhöhen. Die schnelle und effiziente Zustellung, Verarbeitung und damit verbundene schnellere Bezahlung einer Rechnung sorgten zudem am Ende für Liquiditäts- und Kostenvorteile. Auch mit Blick auf europäische Nachbarländer, in denen Clearance-Systeme für die Umsatzsteuer derzeit zum Treiber bei der Digitalisierung der Financial Supply Chain werden, appelliert Bitkom daher an die Bundesregierung, das im Koalitionsvertrag angekündigte elektronische Umsatzsteuermeldesystem zügig voranzubringen.

Digitale Rechnungen: Strukturierte Formate auf dem Vormarsch

Deutlich stärker genutzt werden indes digitale Rechnungen. 72 Prozent der Unternehmen in Deutschland erstellen mindestens die Hälfte ihrer Rechnungen in digitaler Form. 2020 waren es erst 65 Prozent, vor sechs Jahren sogar erst 41 Prozent. Neben digitalen Rechnungen im unstrukturierten und damit nur schwer in digitale Prozesse integrierbaren PDF-Format greifen die Unternehmen auch verstärkt auf strukturierte Formate zurück. 45 Prozent der Unternehmen nutzen E-Rechnungen nach Standards wie EDI, ZUGFeRD oder XRechnung. Vor zwei Jahren lag der Anteil nur bei 30 Prozent, 2018 sogar erst bei 19 Prozent. „Eine Rechnung als PDF ist besser als eine ausgedruckte Rechnung, die per Brief verschickt werden muss. Aber erst eine E-Rechnung in einem strukturierten Format ermöglich die wirklich sichere automatische Verarbeitung der Rechnung“, so Britze.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.102 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

(Quelle: Presseinformation des Digitalverbandes Bitkom e. V.)

Schlagworte

Digitalisierung

Verwandte Artikel

Im Fokus des diesjährigen Messeauftritts von EWM auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN steht unter anderem das weiterentwickelte Schweißmanagement-System ewm Xnet – die zentrale Lösung für Welding 4.0
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025
07.07.2025

Zukunftsweisende Lösungen für die Schweißtechnik von morgen

Auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen zeigt EWM, was moderne Schweißtechnik heute leisten kann.

Automation Cobot Digitalisierung Schweißmanagement UP-Schweißen WIG Schweißen
Mehr erfahren
05.07.2025

Unternehmensresilienz: Studie veröffentlicht

Der VDI hat eine Studie veröffentlicht, die erstmals 130 Methoden zur Stärkung der Unternehmensresilienz gegenüber externen Störungen bündelt.

Digitalisierung Diversifizierung Resilienz Ressourceneffizienz Studie
Mehr erfahren
Schweissen und Schneiden
12.06.2025

„Klebtechnik ist kein Ersatz, sondern ein Enabler“

Mit der neuen Roadmap Klebtechnik gibt der GAK frische Impulse für die industrielle Klebtechnik der Zukunft – von Kreislauffähigkeit bis zu adaptiven Prozessen.

Adaptive Klebtechnik Digitalisierung Fügen Industrielle Fertigung Kleben Klebprozess Klebprozesse Klebtechnik Klebtechnologien Kreislauffähigkeit Prozesskette Prozesssicherheit Prozesssteuerung Schlüsseltechnologien Standardisierung Standards Wiederverwertung
Mehr erfahren
Schweissen und Schneiden
08.06.2025

Löten unter Hochspannung

Im Vorfeld der DVS-Branchenveranstaltung LÖT 2025 spricht Ingo Reinkensmeier über Chancen, Herausforderungen und Zukunftstrends.

Argon Automatisierung Automobilindustrie Cobot Digitalisierung DIN DVS Energieerzeugung Energietechnik Energy Fertigung Festigkeit Festigkeitsverhalten Flussmittel Forschung Fügeverfahren Gas Gestaltung Hartlöten Industrie Innovation Laserstrahl Legierungen Löten MIG Montage Nickel Prozessentwicklung Prozessregelung Prozesssicherheit Schmelzen Schutzgas Serienfertigung Silizium TIG Turbinen UV Verarbeitung Wasserstoff Weichlöten Werkstoffe Werkstoffkombinationen
Mehr erfahren
28.05.2025

Future Hub feiert Premiere mit vielen Highlights

Vom 15. bis 19. September 2025 versammelt die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN erneut die internationale Fachwelt rund um das Fügen, Trennen und Beschichten in der Messe Essen.

Automatisierung Beschichten Digitalisierung Event Messe Nachhaltigkeit Schneiden Schweißen
Mehr erfahren