Trendthema
© SMS Group
22.06.2021

Spitzengespräch zur Stahlindustrie

Spitzengespräch zur Stahlindustrie

Die Spitzenvertreter der großen deutschen Stahlunternehmen, der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall haben am 21. Juni 2021 mit Bundesminister Altmaier beraten, wie die Umsetzung des „Handlungskonzept Stahl“ in zentralen Bereichen weiter vorangetrieben werden kann. Ein Schlüsselfeld ist dabei die Umstellung auf CO2-arme und langfristig klimaneutrale Produktionstechnologien in der Stahlbranche.

Die Stahlindustrie ist die Branche mit dem größten Anteil an Treibhausgasemissionen in der Industrie mit rund 30 Prozent der industriellen Emissionen und rund 6 Prozent der Gesamtemissionen in Deutschland. Damit trifft sie eine besondere Verantwortung beim Klimaschutz. Zugleich ist klar, dass Stahl auch in Zukunft ein zentraler Grundstoff bleibt, ob für Windkraftanlagen oder beispielsweise in der Automobil- und Bauwirtschaft. Gerade deshalb ist es entscheidend, dass die Stahlindustrie in klimaneutrale Technologien und Verfahren investiert und Technologieführer für innovative und klimafreundliche Stähle wird.

Bundesminister Altmaier: „Als Industrieland müssen und wollen wir ein starker Stahlstandort bleiben. Wasserstoff bietet die Chance zur Transformation dieser Grundstoffindustrie. Wir fördern mit dem IPCEI Wasserstoff Investitionskosten für klimafreundlichere Produktionsprozesse in der Stahlindustrie mit bis zu 2 Mrd. Euro . Projekte aller großen Stahlstandorte in Deutschland werden berücksichtigt. Damit sollen bis 2030 fast 11 Millionen Tonnen pro Jahr an CO2-Emissionen eingespart werden. Das ist ein wichtiger Beitrag für das Klima und für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze der Zukunft.“

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Eine Förderung von Investitionen im Rahmen des Wasserstoff IPCEI ist ein wichtiger Schritt, um die Transformation zu ermöglichen. Damit diese nun rasch beginnen kann, muss das Tempo der Umsetzung der im Handlungskonzept Stahl beschriebenen Maßnahmen hoch gehalten werden. Es braucht zusätzlich Instrumente wie Klimaschutzverträge und grüne Leitmärkte, damit sich nachhaltige Geschäftsmodelle für grünen Stahl in Deutschland herausbilden können. Zudem muss im Übergang zur Klimaneutralität auch die Wettbewerbsfähigkeit des herkömmlich produzierten Stahls erhalten bleiben. Hierzu ist eine ausreichende freie Zuteilung von Zertifikaten im EU-Emissionsrechtehandel erforderlich, die nicht durch einen CO2-Grenzausgleich ersetzt werden darf.“

Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall: „Ohne erhebliche staatliche Unterstützung wird der klimafreundliche Umbau der Stahlindustrie nicht gelingen. Gut, dass darüber Einigkeit herrscht. Jetzt müssen wir diese Erkenntnis schnell in konkretes Handeln übersetzen. Die Branche braucht verbindliche Förderzusagen – und zwar in einer Größenordnung, die der historischen Herausforderung gerecht wird. Das IPCEI Wasserstoff ist dabei ein wichtiger Schritt, aber eben nur ein erster. Weitere müssen jetzt folgen. Nur so werden wir die Klimaziele erreichen und gleichzeitig gute industrielle Arbeitsplätze mit starken tariflich abgesicherten Bedingungen erhalten."

(Quelle: Presseinformation des BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Schlagworte

NachhaltigkeitStahlindustrieStahlproduktionStahlverarbeitungUmweltschutz

Verwandte Artikel

15.04.2024

Innovationsfähigkeit entscheidet über Produktivitätssteigerungen

Maschinen- und Anlagenbauer weltweit können ihre Produktivität um 30 bis 50 Prozent steigern, indem sie Innovationen in den Bereichen KI , Lean sowie Digitalisierung und...

Additive Fertigung Anlagenbau Digitalisierung Industrie 4.0 Informationstechnologie Innovationsfähigkeit KI Maschinenbau Nachhaltigkeit Operative Technologie Produktivität
Mehr erfahren
09.04.2024

Ausschreibung des Umweltmanagement-Preises 2024

Der Umweltmanagement-Preis zeichnet Unternehmen und Organisationen für herausragende Leistungen im Umwelt- und Klimaschutz, in der nachhaltigen Unternehmensführung sowie...

Klimaschutz Nachhaltigkeit Naturschutz Umweltmanagement Umweltschutz
Mehr erfahren
07.04.2024

Unternehmen sollen Nachhaltigkeitsstandards einfacher umsetzen können

Damit Unternehmen die neuen Standards für Nachhaltigkeitsberichte leicht handhaben können, wird der Deutsche Nachhaltigkeitskodex weiterentwickelt.

Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeitsberichterstattung
Mehr erfahren
29.03.2024

Weitere Branchenführer bestätigen Teilnahme an SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2025

Die SCHWEISSEN & SCHNEIDEN findet 2025 mit weiteren Branchengrößen statt. Nun haben auch CLOOS, KUKA und Air Liquide ihre Teilnahme bestätigt.

Beschichten Fügen Nachhaltigkeit Schneidtechnik SCHWEISSEN & SCHNEIDEN Schweißtechnik Trennen Weltleitmesse
Mehr erfahren
17.03.2024

CSRD: Rechtzeitig zur Nachhaltigkeit berichten

CSRD verpflichtet Unternehmen, einen Nachhaltigkeitsbericht nach festgelegten Standards zu erstellen. Die Richtlinie ist am 5. Januar 2023 in Kraft getreten. Die neuen Vo...

CSRD Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeitsberichterstattung
Mehr erfahren