
Beim Löten entstehen mehr als nur feste Verbindungen. Ob in der Serienfertigung oder beim Einzelarbeitsplatz: Wo gelötet wird, entstehen auch Emissionen – feinste Partikel, Dämpfe, Gase. Viele davon sind gesundheitsschädlich oft sogar unsichtbar. Umso wichtiger ist es, sich mit dem Thema Absaugung zu beschäftigen – nicht erst, wenn Mitarbeitende über Reizungen oder Geruchsbelästigung klagen. Dies zeigt ein Blick in die tägliche Beratungspraxis.
Ich bin seit vielen Jahren im Vertrieb von Absauganlagen unterwegs und komme regelmäßig in Werkstätten, Fertigungslinien, technische Zentren und kleine Handwerksbetriebe. Was ich dort erlebe, ist so vielfältig wie die Löttechnik selbst – aber eines fällt fast immer auf: Das Thema Luftqualität wird unterschätzt. Nicht aus bösem Willen, sondern oft, weil im Arbeitsalltag anderes dringender scheint.
Dabei ist gerade das Löten ein Prozess, bei dem gesundheitsschädliche Emissionen entstehen – auch dann, wenn der Rauch kaum sichtbar ist. Flussmittelrauch enthält aldehydhaltige und organisch-säurehaltige Stoffe, die nicht nur Augen und Atemwege reizen, sondern langfristig die Atemorgane gefährden können. Dazu kommen ultrafeine Partikel, die tief in die Lunge gelangen – und das mit jedem Atemzug.
Viele Mitarbeitende berichten uns, dass sie sich erst nach Jahren mit Symptomen wie Husten, trockenen Augen oder dauerhafter Reizung an das Thema herantasten. Andere nehmen schlicht an, dass „ein bisschen Rauch schon dazugehört“. Das kann gefährlich werden – für die Gesundheit ebenso wie für den reibungslosen Ablauf in der Produktion.
Denn Lötdämpfe setzen sich nicht nur in der Lunge, sondern auch auf Oberflächen ab. Ich war kürzlich bei einem Kunden, der sich wunderte, warum seine empfindliche Sensorik regelmäßig ausfiel. Die Ursache: feine Rückstände aus der Lötlinie, die sich über Wochen und Monate auf den Bauteilen ablagerten. Der Effekt war nicht nur unangenehm, sondern teuer.

In solchen Fällen sind Absaugsysteme mit integrierter Filtertechnik unverzichtbar – insbesondere Entstauber, die sowohl gasförmige als auch feste Stoffe effektiv erfassen. Entscheidend ist dabei, die Absaugung so nah wie möglich an der Entstehungsstelle zu platzieren. Punktabsaugungen mit Absaugarmen, individuell konfigurierbare Tische oder mobile Kompakteinheiten leisten hier hervorragende Arbeit.
Was ich in der Beratungspraxis besonders schätze, ist die modulare Bauweise moderner Systeme. Viele Anwender starten mit einer kleinen Lösung – und erweitern sie später nach Bedarf. So lassen sich Investitionen steuern, ohne auf Wirkung oder Qualität zu verzichten. Es geht eben nicht um die „eine große Anlage für alles“, sondern um eine passende Lösung für die konkrete Anwendung – vom Handlötarbeitsplatz bis hin zur automatisierten Fertigungszelle.
Ein weiterer Punkt, den man nicht unterschätzen sollte: Lärmemissionen. Viele ältere Anlagen sind schlicht zu laut, weshalb sie abgeschaltet oder vermieden werden. Moderne Systeme sind so leise, dass sie im laufenden Betrieb kaum auffallen - und damit auch tatsächlich genutzt werden. Denn selbst die beste Technik bringt nichts, wenn sie nicht akzeptiert wird.
Mein Eindruck: Dort, wo sich Betriebe aktiv mit dem Thema Absaugung beim Löten auseinandersetzen, verbessert sich nicht nur das Raumklima – auch die Mitarbeitenden fühlen sich ernst genommen. Und das wirkt sich langfristig positiv auf die Motivation und die Qualität der Arbeit aus.
Wer also regelmäßig lötet, sollte die Absaugtechnik nicht als „Zusatz“ sehen, sondern als Bestandteil des Prozesses – genauso wie Stromquelle oder Lötdraht. Oft reichen schon kleine Maßnahmen, um eine spürbare Verbesserung zu erreichen. Und manchmal ist das erste Gespräch der Anfang für eine nachhaltige Veränderung.
Denn saubere Luft ist kein Luxus – sie ist Voraussetzung für gesundes Arbeiten.
Waldemar Paul Außendienst Norddeutschland Ulmatec Filtration
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