Neue Standards und Anforderungen prägen die Automobilindustrie und treiben sie in Richtung leichterer, sichererer und nachhaltigerer Lösungen. Aluminium erweist sich dabei als Schlüsselmaterial. In diesem Kontext positioniert sich Eural – weltweit führender Hersteller von gezogenen Stangen aus Aluminiumlegierungen für die mechanische Bearbeitung und einer der größten Anbieter von stranggepressten Stangen und Profilen – als Vorreiter, indem das Unternehmen bereits heute Legierungen anbietet, die der überarbeiteten ELV-Richtlinie entsprechen, deren Inkrafttreten voraussichtlich Ende 2027 erfolgt. Die neue Regelung bringt eine wesentliche Veränderung mit sich: Sie senkt den zulässigen Bleigehalt in Fahrzeugmaterialien und -komponenten von 0,4 % auf 0,1 % und setzt damit neue Maßstäbe für Konstruktion und Produktion in der Automobilbranche.
ELV: Von der Emissionsreduzierung zum End-of-Life-Management
Der Rat der EU hat seine Position zur neuen ELV-Verordnung bestätigt, die die Verordnungen (EU) 2018/858 und (EU) 2019/1020 ändert und die Richtlinien 2000/53/EG und 2005/64/EG aufhebt. Sie stärkt die Verbindung zwischen Automobilindustrie und Kreislaufwirtschaft. Die Verordnung verlangt eine Fahrzeugkonstruktion, die auf Wiederverwendung, Recycling und Rückgewinnung ausgerichtet ist, und führt verbindliche Zielvorgaben für den Einsatz von Stahl, Aluminium und kritischen Rohstoffen ein, einschließlich Anforderungen an Kreislaufstrategien und Rückverfolgbarkeit von Komponenten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Verordnung die Hersteller für den gesamten Lebenszyklus der Produkte verantwortlich macht, einschließlich der Entsorgung nach Gebrauch. Für Fahrzeughersteller wird es daher zunehmend strategisch wichtig, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die eine wirklich nachhaltige und rechtskonforme Wertschöpfungskette gewährleisten können.
Neue Standards in der Automobilindustrie: Aluminium an der Spitze
Eural hat Innovation im Bereich Leichtmetalle zu seiner Stärke gemacht und in der Automobilindustrie ein besonders fruchtbares Anwendungsfeld gefunden.
Jede Anforderung des Sektors – von der Gewichtsreduzierung über die Verbesserung der mechanischen Leistung bis hin zur Erhöhung der Sicherheit – war Ansporn für immer fortschrittlichere Lösungen.
In den letzten Jahrzehnten haben das Streben nach geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten sowie strengere Umweltauflagen die Reduzierung des Fahrzeuggewichts zur Priorität gemacht und so den Ersatz traditioneller Metalle durch leichtere Materialien, allen voran Aluminium, gefördert. Aluminium ermöglicht eine Gewichtsreduzierung um rund ein Drittel gegenüber Stahl: Für jede eingesparte 100 kg Fahrzeuggewicht werden im Durchschnitt 3,5 Liter Kraftstoff pro 1.000 km eingespart, was zu einer deutlichen Verringerung der Treibhausgasemissionen, insbesondere von CO₂, führt. Lebenszyklusanalysen (LCA) bestätigen, dass der Einsatz von 100 kg Aluminium die CO₂-Emissionen über die gesamte Nutzungsdauer eines Fahrzeugs um rund 2 Tonnen senkt. Zudem macht der wachsende Einsatz von Sekundäraluminium und die hohe Effizienz der Recyclingprozesse diesen Werkstoff zu einem entscheidenden Verbündeten bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft und der Dekarbonisierung der Mobilität der Zukunft.
Parallel dazu hat die Entwicklung neuer Legierungen ein bislang unerreichtes Niveau an Festigkeit und Zuverlässigkeit ermöglicht und so deren Einsatz in sicherheitsrelevanten Strukturkomponenten erweitert. Heute kommen Eural-Lösungen in zahlreichen Fahrzeugteilen zum Einsatz: von gezogenen Stangen, die zu Komponenten für Getriebe- und Kupplungssysteme, Gurtstraffer, Airbags und Bremsanlagen weiterverarbeitet werden, bis hin zu Strangpressprofilen, die in Kühlkörpern, Pumpengehäusen und Lagerbrillen, Schwingungsdämpfern und Lenkungselementen Verwendung finden.
Die Legierung 6026LF by Eural: ein Meilenstein für die Automobilindustrie
Die bleifreie Legierung 6026LF by Eural markiert einen Wendepunkt für die Branche: Sie vereint hervorragende mechanische Eigenschaften mit ausgezeichneter Zerspanbarkeit – eine erfolgreiche Kombination aus Bearbeitbarkeit und Vielseitigkeit. Die Legierung hat sich bereits als leistungsfähige Alternative zur herkömmlichen 6026 etabliert und bietet sich nun auch als natürliche Ersatzlösung für die noch weit verbreitete, bleihaltige 6064A an. Sie wird häufig in Bremssystemen und in allen Anwendungen eingesetzt, bei denen hohe mechanische Festigkeit und eine hochwertige Oberflächenqualität, auch nach Harteloxierung, gefordert sind.
IMDS und Supplier Assurance: Rückverfolgbarkeit im Fokus – über die Werkstoffe hinaus
Neben der Werkstofflzusammensetzung gewinnt die Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette zunehmend an Bedeutung. Ein bewährtes und präzises Instrument ist hierbei das IMDS (International Material Data System), das gemeinsam von führenden OEMs entwickelt wurde und heute für alle Automobilzulieferer verpflichtend ist. Das System ermöglicht die präzise Erfassung der in jedem Bauteil enthaltenen Substanzen und gewährleistet so die Einhaltung internationaler Umweltvorschriften sowie die Vereinheitlichung der Datenerhebung und des Datenaustauschs zwischen Herstellern und Zulieferern. Ergänzt wird dieses System durch das Portal Supplier Assurance, eine Plattform zur Überwachung der Lieferkette und zur Prüfung der Sorgfaltspflichten im Bereich der Menschenrechte im Einklang mit der geltenden Gesetzgebung. In diesem Zusammenhang konnte Eural dank der Fortschritte im Zertifizierungsprozess der ASI (Aluminium Stewardship Initiative) seine Bewertung von D54 (Oktober 2023) auf aktuell B80 verbessern.
“Die 6026LF ist bereits umfassend erprobt, und die positiven Ergebnisse wurden von unseren Kunden aus dem Automotive-Bereich bestätigt”, betont Paolo Pilato, Sales Manager von Eural, und ergänzt: “Ihre mechanischen Eigenschaften, kombiniert mit der Bleifreiheit und der vollständigen Erfüllung der neuen regulatorischen Anforderungen, machen sie heute zu einer zuverlässigen und nachhaltigen Alternative, um Hersteller und Zulieferer auf dem Weg zu den von der Europäischen Union festgelegten Standards zu begleiten.”
(Quelle: Eural Gnutti)
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