Wirtschaft
© pixabay.com/Daniel Bone
12.08.2021

Neues Industrie- und Handelskammergesetz tritt in Kraft

Neues Industrie- und Handelskammergesetz tritt in Kraft

Am 11.08.2021 ist das Zweite Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) im Bundesgesetzblatt verkündet worden und tritt demnach am 12.08.2021 in Kraft. Mit den Änderungen werden die Kompetenzen der Industrie- und Handelskammern und der Dachorganisation an vielen Stellen konkretisiert. Damit können IHKs und der DIHK sich nach einer Periode erheblicher Unsicherheit wieder in einem verlässlichen rechtlichen Rahmen im Interesse der Mitglieder zu wirtschaftspolitischen Themen gegenüber Politik und Öffentlichkeit einbringen.

Der Bundesgesetzgeber hat zum richtigen Zeitpunkt gehandelt, denn die Herausforderungen für die Unternehmen sind enorm, angesichts von Corona-Pandemie, Klimaanpassungsfragen und wachsenden Handelsbarrieren. Wirtschaft braucht und hat nun wieder eine starke Stimme, die sich mit konkreten Lösungsvorschlägen in die Diskussion einbringt.

Der DIHK e. V. wird durch das Gesetz zum 01.01.2023 in eine bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt, in der alle deutschen Industrie- und Handelskammern Mitglied sind: die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Auf diese Weise wird verlässlich gewährleistet, dass alle IHK-Mitgliedsunternehmen auch auf Bundesebene und in Europa in die politische Interessenvertretung einbezogen sind. Bis zur Umwandlung nimmt der DIHK e. V. die gesetzlichen Aufgaben wahr.

Zu den Aufgaben des DIHK e.V. gehört wie bisher die Wahrnehmung des Gesamtinteresses der IHK-Mitgliedsunternehmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, die Förderung der gewerblichen Wirtschaft und die Wahrung der Prinzipien der ehrbaren Kaufleute. Der DIHK e.V. und später die DIHK unterstützen und fördern darüber hinaus die Zusammenarbeit und den regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Industrie- und Handelskammern zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben.

Die Wahrnehmung des Gesamtinteresses als wichtigste Aufgabe kann im Sinne der Gesamtverantwortung der Wirtschaft auch Ziele einer nachhaltigen Entwicklung umfassen. Denn die Wirtschaft ist vielfältig mit Politik und Gesellschaft verknüpft, was die Gesetzesnovelle klarstellt. Zudem koordiniert und fördert der DIHK e.V. und künftig die DIHK das Netzwerk der Auslandshandelskammern, Delegiertenbüros und Repräsentanzen der deutschen Wirtschaft. Diese Aufgabe hat nun Gesetzesrang erlangt.

Das neue IHKG räumt nicht zuletzt den Industrie- und Handelskammern und ihren Mitgliedsunternehmen einen gesetzlichen Anspruch auf Unterlassung ein; durch die Rechtsprechung verankerte Pflichten zur demokratischen Teilhabe aller Mitglieder werden klarstellend in das Gesetz aufgenommen.

Der gesetzlich konkretisierte Kompetenzbereich gilt ab Inkrafttreten des IHKG sowohl für IHKs als auch den DIHK. Sie finden den neuen Gesetzestext  in Kürze hier.

(Quelle: Presseinformation des DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.)

Schlagworte

HandelIndustrieWirtschaft

Verwandte Artikel

01.12.2025

Kreislaufwirtschaft: 5 Handlungsfelder für Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourcenschonung. Die Vision „Zero Waste“ setzt auf ein konsequentes Wertstoffmanagement und...

Kreislaufwirtschaft Ressourcen Ressourcenschonung Rezyklate Wertschöpfungskette Wertstoffe Whitepaper Wirtschaft Zero Waste Zirkuläre Wertschöpfung
Mehr erfahren
29.11.2025

Wie das europäische Normungssystem funktioniert

Das europäische Normungssystem sorgt dafür, dass in allen EU-Ländern einheitliche technische Regeln und Standards für Produkte und Dienstleistungen gelten – und auch ange...

Dienstleistungen DIN Entwicklung Europäische Union Norm Normung Richtlinien Technische Regeln Wettbewerbsfähigkeit Wirtschaft
Mehr erfahren
20.11.2025

Zu hohe Arbeitskosten vernichten Arbeitsplätze

Industrieunternehmen können sich ihre Mitarbeiter nicht mehr leisten, dadurch gehen immer mehr Arbeitsplätze verloren. Treiber sind die Lohnnebenkosten – der WSM fordert...

Arbeitskosten Arbeitsplätze Industrie Lohnnebenkosten Metall Metallverarbeitung Reformen Stahlverarbeitung Wettbewerbsfähigkeit
Mehr erfahren
16.11.2025

Deutsche Aluminiumindustrie: Zukunft des Industriestandorts steht auf dem Spiel

Die deutsche Aluminiumindustrie steckt weiter in der Wachstumsschwäche. Produktionsdaten für das 3. Quartal 2025 zeigen, dass der wichtigste Aluminiumstandort Europas sei...

Aluminium Aluminiumhalbzeuge Aluminiumindustrie Beschäftigungsabbau Industrie Produktion Produktionsverlagerung Recycling
Mehr erfahren
16.11.2025

Förderung der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft

Die Landesregierung unterstützt mit dem Förderprogram „Ressource.NRW“ ab sofort kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Investitionen in ressourceneffiziente Prozesse s...

AC AM AR Berechnung Circular Economy CO2 Dies Economy Effizienz Einsparungen ERP EU Förderprogramm Information Investitionen IT K KMU Kohlenstoffdioxid Kreislaufwirtschaft Prozesse PU Recht Regierung Ressourcen Ressourceneffizienz Technik Technologie Technologien TIG Umwelt Unternehmen Veranstaltung Veranstaltungen Verfahren Wirtschaft
Mehr erfahren