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Lünen Kohlekraftwerk am Kanal beim Sonnenaufgang. - © stock.adobe.com/Marcus Retkowietz
27.12.2024

Schoeller: Wiedereinstieg in die Kraftwerkstechnik

Schoeller: Wiedereinstieg in die Kraftwerkstechnik

Schoeller, einer der führenden Hersteller längsnahtgeschweißter und gezogener Edelstahlrohre auf dem europäischen Markt, steigt nach mehr als 6-jähriger Pause wieder in das Geschäft der internationalen Kraftwerksindustrie ein. Nachhaltig veränderte Rahmenbedingungen sowie die gezielte Nachfrage von Schlüsselkunden in diesem Segment haben das Unternehmen aus Hellenthal zu der Wiederaufnahme der Produktion von Edelstahlrohren für HP- und LP-Vorwärmer, Wärmetauscher und Kondensatoren bewogen.

Unter dem Eindruck der Ereignisse von Fukushima ging das Geschäftsvolumen mit Anlagen und Technik für Kernkraftwerke international deutlich zurück. In der Folgezeit war der Kraftwerksmarkt von hoher Volatilität und schwierigen Wettbewerbsbedingungen gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen hatte Schoeller 2018 beschlossen, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen.

Inzwischen erfährt die Kernenergie eine Renaissance. Weltweit sind 436 Reaktoren in Betrieb, 62 in Bau und 111 in Planung. 318 weitere Kernkraftwerke sind weltweit projektiert. Vor allem China und Indien treiben neben den USA den Ausbau der Kernenergie voran – Märkte, in denen Schoeller bereits seit Jahren erfolgreich durch Partner vertreten ist.

Bernd Jansen, Leiter Vertrieb Energie der Schoeller Werk GmbH & Co. KG. - © Schoeller Werk GmbH & Co. KG
Bernd Jansen, Leiter Vertrieb Energie der Schoeller Werk GmbH & Co. KG. © Schoeller Werk GmbH & Co. KG

Hinzu kommt, dass Schoeller in den letzten Jahren umfänglich in seine Fertigungs- und Prüftechnologie investiert und so frühere Risiken deutlich reduziert hat. So hat das Unternehmen im Rahmen der Standortentwicklung neben der WIG- vor allem die Laserschweißtechnologie ausgebaut und kann auf anspruchsvolle Prüfverfahren wie „Luft unter Wasser“-Prüfung, Ultraschall- oder Wirbelstromprüfung zurückgreifen. Damit erfüllt Schoeller die extrem hohen Anforderungen der Kraftwerksindustrie bezüglich Präzision, Toleranzen, Oberflächengüte, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit in höchster Qualität. Insbesondere bei der Nahtglättung hat Schoeller in den vergangenen Jahren eine deutliche Prozessstabilisierung erreicht.

„Mit der Umsetzung unserer Standortentwicklung haben wir die fertigungs- und prozesstechnischen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weidereinsteig in das Kraftwerksgeschäft gelegt. Den Ausschlag haben aber die stetigen Anfragen von Endkunden und Partnern sowie die dynamische Entwicklung im Bereich der Kernenergie gespielt,“ erläutert Bernd Jansen, Leiter Vertrieb Energie von Schoeller, die Motive des Wiedereinstiegs. „Die ersten Anfragen zeigen, dass wir einer der wenigen Hersteller für geschweißte Edelstahlrohre sind, welcher die komplexen und hochanspruchsvollen Anforderungen erfüllen kann. Ein erstes Titan-Kondensator Projekt für das Kraftwerk Borssele in den Niederlanden konnte bereits gebucht werden. Wir sind daher sehr zuversichtlich, was unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit einen erfolgreichen Wiedereinstieg in dieses sich dynamisch entwickelnde Geschäftsfeld betrifft. Wir verfügen aktuell über Partner in Amerika und China und sind in aussichtsreichen Gesprächen für Korea. So aufgestellt ist es unser klares Ziel, mittelfristig im Bereich Kraftwerksanlagen und -technik einen mittleren siebenstelligen Umsatz zu erreichen,“ so Jansen weiter.

Anwendungsbereiche im Nuklearbereich sind HP-Vorwärmer (Hochdruck) mit optimierter Wärmeleistung und hoher Druckbeständigkeit sowie LP-Vorwärmer (Niederdruck) mit zuverlässiger Leistung bei niedrigen Druckverhältnissen und Kondensatorrohre, bei denen eine effiziente Wärmeübertragung und hohe Korrosionsbeständigkeit der Edelstahlrohre im Fokus stehen.

(Quelle: Presseinformation der Schoeller Werk GmbH & Co. KG)

Schlagworte

EdelstahlrohreKraftwerkstechnikLaserschweißenLaserstrahlschweißenSchweißtechnikWIG Schweißen

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